Postersession 2025

Arbeit/Politik/Biografie

Mirjam Duvivié (Universität Wien, Zentrum für Lehrer*innenbildung): LevelUP – Empowerment durch Game-Design: Phänomenologische Beforschung eines partizipativen Game-Design Projektes mit psychisch-vorbelasteten Jugendlichen am Übergang zwischen Ausbildung und Arbeitsmarkt
Keywords: Partizipative Forschung, Gruppendiskussionen, Artefakte, Trans-Positional Cognitive Approach

Abstract ]

Jasmin Fuhrmann (Universität Paderborn, Department Wirtschaftspädagogik): Subjektives Erleben des eigenen Studienabbruchs sowie Wahrnehmung der damit einhergehenden Konsequenzen – eine narrative Interviewstudie
Keywords: Biografisch-narrative Interviews, Grounded-Theory-Methodologie, Narrationsanalyse

Abstract ]

Niklas Hecht (Universität Leipzig): „Ich muss sehen, dass ich mich nicht verzettel“ – Fort- und Weiterbildungsbedarfe für Sportlehrkräfte aus Sicht der Schulaufsicht
Keywords: Expert*inneninterviews, Dokumentenanalyse, Situationsanalyse

Abstract ]

Dorothea Nagel (Universität Zürich): Themen, Frames und Akteure – Methodologische Überlegungen zur Analyse der Interessenvertretung in der deutschen Kinder- und Jugendhilfepolitik
Keywords: Expert*inneninterviews, Dokumentenanalyse, Critical Frame Analysis, Thematic Analysis

Abstract ]

Eva Reitz (Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Allgemeine Erziehungswissenschaft): Organisation und Differenz zusammendenken: Ein reflexiver Grounded-Theorie-Zugang zum Eltern-Fachkraft-Verhältnis in Kindertageseinrichtungen
Keywords: Mehrfachfallstudie, halbstandardisierte Leitfadeninterviews, reflexive Grounded-Theory-Methodologie

Abstract ]

Julius Wiegand (Technische Universität Dortmund): Springerpools als Soziale (Reparatur-)Innovation zur Eindämmung der Zeitarbeit in der Altenpflege – Eine prozessorientierte Innovationsanalyse
Keywords: Prozess-orientierte Forschung, Methodentriangulation

Abstract ]

Identität/Kultur

Tobias Balle (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg): Empirische Erkundungen zur Identitätsarbeit jüdischer Jugendlicher – Ein Beitrag zur antisemitismuskritischen Bildung
Keywords: Problemzentrierte Interviews, dokumentarische Methode

Abstract ]

Areti-Kristin Bouras (Georg-August-Universität Göttingen): Potenziale der Biografieforschung zur Analyse eines Ultra-Dispositivs
Keywords: Dispositivanalyse, Biografieforschung, interpretative Sozialforschung

Abstract ]

Francesca Rieker (Ludwig-Maximilians-Universität München): Von der Politisierung zum Engagement in tierpolitischen Szenen. Eine qualitative Untersuchung zu Deutungen nichtmenschlicher Tiere
Keywords: Narrative Interviews, themenzentrierte Gruppendiskussionen, reflexive Grounded-Theory-Methodologie

Abstract ]

Julia Seidel (Technische Universität Dresden, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften): Queere Jugend in ländlichen Räumen in Sachsen
Keywords: Autobiografisch-narrative Interviews, narrationsstrukturelles Verfahren

Abstract ]

Medien/Bildung

Mira Schienagel (Ludwig-Maximilians-Universität München): Fallbasierte Mikroanalyse zum Interaktionsverhalten der GenZ auf Instagram
Keywords: Digitale ethnographische Feldforschung, qualitative Interviews, Grounded-Theory-Methodologie, Bildhermeneutik, Metaphernanalyse

Abstract ]

Barbara Marie-Christin Bringmann (Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft): Digitale Dinge? Methodologische Überlegungen zur Analyse vergeschlechtlichter Subjektpositionen im Kontext minimalistischer Wohnpraktiken
Keywords: Mixed Methods, reflexive Grounded-Theory-Methodologie, multimodale Artefaktanalyse

Abstract ]

Gesundheit

Charlotte Jahn (Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät): Qualitative Studie zweier Filizid-Fälle im Kontext von Partnergewalt aus Perspektive des involvierten Hilfesystems
Keywords: Leitfadengestützte Interviews, fokussierte Interviewanalyse

Abstract ]

Mareike Pfläging (Universität Kassel, Wissenschaftliches Zentrum für Informationstechnikgestaltung): 404 Error: Digitaler Verbraucher*innenschutz jenseits rationaler Vertragsschlüsse
Keywords: Mixed Methods, Ethnografie, Dokumentenanalyse, Interviews, Beobachtungen, Situationsanalyse, Grounded-Theory-Methodologie, objektive Hermeneutik

Abstract ]

Lisa Schäfer (Technische Universität Dortmund; HBS Promotionskolleg): Alltagswürde – Ethnografische Perspektiven auf physische, psychische und soziale Integrität
Keywords: Visuelle Daten, Ethnografie, Interviews, Grounded-Theory-Methodologie, Videointeraktionsanalyse, wissenssoziologische Hermeneutik

Abstract ]

Janine Thiel (Universität Leipzig; Deutsches Jugendinstitut): Die Herstellung von Care-Gemeinschaften über Grenzziehungen und Inklusionen am Beispiel gemeinschaftlicher Wohnformen
Keywords: Gruppendiskussion, Daten-Triangulation, Grounded-Theory-Methodologie, rekonstruktive Sozialforschung

[ Abstract ]

Methodenentwicklung

Magdalena Bausch (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Pädagogische Hochschule Ludwigsburg): Zeig mir, wie du wohnst und ich sag dir, wer du bist? Ein Versuch, Bourdieus Feine Unterschiede mit visuellen Methoden weiterzuentwickeln
Keywords: Wohnzimmer-Fotografie, Fragebogen, Inneneinrichtung Analytik auf Basis von qualitativer Inhaltsanalyse und Segmentanalyse

Abstract ]

Meike Engelhardt (Ludwig-Maximilians-Universität München): Mit Kreativität zur Innovation? Kollaborative Ideenentwicklung Assistiver Technologien im multiperspektivischen Dialog
Keywords: Partizipation, Gruppendiskussion, Interviews, Design Thinking, Grounded-Theory-Methodologie

Abstract ]

Janina Deborah Limberger (Universität Freiburg): Aspekte der (Interview-)Akquise und ihre Gestaltung im Interviewprozess – am Beispiel von Paarinterviews zur Kommunikation über Sexualität in Paarbeziehungen
Keywords: Interviewakquise, Interviewprozess, teilstrukturierte Paarinterviews, integratives Basisverfahren

Abstract ]

Elisabeth Sandler (Universität Wien; Universität Innsbruck): Zwischen Nähe und Distanz: Die Tagebuch-Interview-Methode als Zugang zu sensiblen Forschungsfeldern
Keywords: Tagebuch-Interview-Methode, Methodenentwicklung, qualitative Datenerhebung, Triangulation, sensible Forschungsfelder

Abstract ]

Tim Wersig (Medical School Berlin, Hochschule für Gesundheit und Medizin): Die Relevanz der didaktischen Integration wissenschaftstheoretischer und handlungsmethodischer Grundlagen im Lehrkontext Soziale Arbeit. Ein Design-based Research-Projekt
Keywords: Design-based Research, Fokusgruppendiskussionen, inhaltlich-strukturierende Inhaltsanalyse

Abstract ]

Abstracts

Arbeit/Politik/Biografie

LevelUP – Empowerment durch Game-Design: Phänomenologische Beforschung eines partizipativen Game-Design Projektes mit psychisch-vorbelasteten Jugendlichen am Übergang zwischen Ausbildung und Arbeitsmarkt

Mirjam Duvivié; Universität Wien, Zentrum für Lehrer*innenbildung

Ausgangspunkt: Programme für Jugendliche, die nicht in Arbeit oder Ausbildung sind (kurz NEET für „Not in Education, Employment or Training“), sollen an die Bedürfnisse der Betroffenen angepasst sein (Paabort et al. 2023). Angenommen wird, dass Motivation, Skills und Empowerment für Wohlergehen und Erfolg der NEET-Betroffenen ausschlaggebend sind und hierbei, dass Partizipation dazu beiträgt, Services für Jugendliche zu verbessern (Head 2010). Allerdings gibt es bislang kaum Literatur über die Co-Konstruktion solcher Programme (Paabort et al. 2023) und welche Auswirkungen diese auf Jugendliche haben.

Forschungskontext: Participatory Design (PD) bezieht sich auf die Prinzipien von Empowerment und gegenseitigem Lernen im Designprozess (Bødker et al. 2022). Diese Forschung versucht durch PD mit Jugendlichen, „Empowerment“ in Perspektive zu setzen und mögliche positive Auswirkungen vom PD aufzuzeigen, um diese Lücke zu füllen. Vor diesem Hintergrund entwickeln Jugendliche am Übergang zwischen Schule und Arbeit im Projekt „LevelUP“ im Rahmen von 18 Workshops ein digitales Spiel, um daran erlebte Hürden und Schwierigkeiten bei der Jobsuche rekonstruieren zu können. Das Spiel soll NEET-Jugendlichen zukünftig frei zur Verfügung gestellt werden sowie als Werkzeug fungieren, die Jugendarbeit in Arbeitsmarktmaßnahmen spielerisch zu bereichern. Zudem soll den Co-Designer*innen die Chance zukommen, sich kreativ, spielerisch und reflektiert mit ihrer eigenen Situation zu befassen und neue Skills zu erlernen. Der partizipative Prozess soll Jugendliche „empowern“.

Forschungsfrage: Was genau Empowerment in diesem Kontext bedeutet, ist nicht eindeutig festgelegt und soll im Rahmen dieser Forschung gemeinsam mit den Betroffenen definiert werden. Daher wird gefragt, was genau Empowerment für Jugendliche im partizipativen Design-Projekt bedeutet und auf welchem Wege PD zum Empowerment von psychisch vorbelasteten Jugendlichen mit NEET-Status beitragen kann.

Methodik: Anhand von Gruppendiskussionen (Vogl 2014) und Austausch über entstandene Artefakte sowie persönlichen Reflexionen wird eine phänomenologische Fallstudie (Brinkmann 2020) mittels Trans-Positional Cognitional Approach (Olekanma et al. 2022) durchgeführt.

Anliegen der Posterpräsentation: Ich möchte mich über Jugendpartizipation bei der Co-Konstruktion von Wissen austauschen mit Blick auf Gruppen- und Machtverhältnisse, verschiedene Definitionen von Partizipation sowie die Möglichkeiten und Grenzen, als Forschende Vorgaben zu machen. Erfahrungsberichte anderer Forschender interessieren mich besonders.

Kontakt: mirjam.duvivie@univie.ac.at

Literatur

  • Bødker, Susanne; Dindler, Christian; Iversen, Ole Sejer & Smith, Rachel Charlotte (2022). Participatory design. Penn State University: Morgan & Claypool Publishers.
  • Brinkmann, Malte (2020). Phänomenologische Bildungsforschung. Weinheim: Beltz-Juventa.
  • Head, Brian William (2010). Why not ask them? Mapping and promoting youth participation. Child and Youth Service Review, 33(4), 541–547.
  • Olekanma, Obafemi; Dörfler, Viktor & Shafti, Farhad (2022). Stepping into the participants’ shoes: The trans-positional cognition approach. International Journal of Qualitative Methods, 21, 1–15.
  • Paabort Heidi; Flynn Paul; Beilmann Mai & Petrescu, Claudia (2023). Policy responses to real world challenges associated with NEET youth: a scoping review. Frontiers in Sustainable Cities, 5, 1–16.
  • Vogl, Susanne (2014). Gruppendiskussion. In Nina Baur & Jörg Blasius (Hrsg.) Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung (S. 581–586). Wiesbaden: Springer VS.

Subjektives Erleben des eigenen Studienabbruchs sowie Wahrnehmung der damit einhergehenden Konsequenzen – eine narrative Interviewstudie

Jasmin Fuhrmann; Universität Paderborn, Department Wirtschaftspädagogik

Forschungskontext: Jede*r dritte deutsche Studienanfänger*in bricht mindestens ein Studium vorzeitig ab, wobei der Abbruch selbst häufig negativ konnotiert wird (z.B. Heublein, Hutzsch & Schmelzer 2022; Kracke & Isleib 2023). Die Frage nach den spezifischen Gründen für den Abbruch und dem weiteren (beruflichen) Werdegang der Abbrecher*innen bleibt oftmals unbeantwortet: Forschungsprojekte deutscher Hochschulforschung, die das Themenfeld „Studienabbruch“ tangieren, konzentrieren sich vor allem auf die quantitative Anzahl an Abbrüchen, wobei die Abbrecher*innen selbst mit der Gruppe von Weiterstudierenden verglichen werden (z.B. Schiefele, Streblow & Brinkmann 2007). An diesem Desiderat setzt das Forschungsvorhaben an, geknüpft an die Intention, Biografieverläufe ausgewählter Studienabbrecher*innen darzustellen und die Beweggründe für die Exmatrikulation mittels qualitativem Forschungszugang zu untersuchen.

Forschungsfrage: Um die erlebten Gefühle der Befragten und das subjektive Wahrnehmen der Abbruchsituation („Gedächtnisprotokolle“) zu ergründen, werden mit der Studie folgende Fragen verfolgt:

  • Welche Gründe gab es für den vorzeitigen Studienabbruch?
  • Welche Auswirkungen hat(te) der Studienabbruch auf die weiterführende (berufliche) Lebensgestaltung?
  • Wie bewerten die Befragten ihre Abbruchentscheidung rückblickend?
  • Welche Emotionen/Gefühle gehen mit dieser Entscheidung einher?

Methodik: Für das Forschungsvorhaben wurden insgesamt zwölf biografisch-narrative Interviews mit Studienabbrecher*innen erhoben, die mittels Narrationsanalyse ausgewertet werden (Schütze 1983). Die Auswahl der Befragten erfolgte nach dem Prinzip des Most-Different Sampling. Neben den Transkripten werden auch die von mir nach den Interviews angefertigten Gedächtnisprotokolle in die Analyse einbezogen.

Ergebnisse: Der Mehrwert der gewonnenen Erkenntnisse liegt darin, dass diese aufgrund des Forschungszugangs weder sozial erwünscht noch verallgemeinert sind, sondern reale und individuelle Bildungsbiografien abbilden, die durch Brüche gekennzeichnet und beeinflusst wurden. Die bereits abgeschlossenen Analysen der ersten Interviews sind somit als individuelle Lebensweltanalysen zu verstehen, die in aller Tiefe verdeutlichen, wie der Abbruch und die damit einhergehenden Auswirkungen begründet und erlebt wurden. Entsprechend individuell ist die Auffassung der Befragten, ob der Abbruch rückblickend als „richtige“ Entscheidung bezeichnet wird. Forciert wird dabei explizit die Frage nach dem „Warum?“.

Anliegen der Posterpräsentation: Mir geht es darum, das Vorgehen meiner Narrationsanalysen zu diskutieren und dabei übergeordnet die Frage, wie es gelingt, die Stegreiferzählung (verstanden als ein verbalisiertes Geflecht individueller Wirklichkeitsvorstellung) reflexiv zu interpretieren, um basierend auf diesen Erkenntnissen im nächsten Analyseschritt dann einen kontrastiven Fallvergleich vorzunehmen.

Kontakt: jasmin.fuhrmann@uni-paderborn.de / https://www.uni-paderborn.de/person/69739

Literatur

  • Heublein, Ulrich; Hutzsch, Christopher & Schmelzer, Robert (2022). Die Entwicklung der Studienabbruchquoten in Deutschland. (DZHW Brief 05|2022). Hannover: DZHW.
  • Kracke, Nancy & Isleib, Sören. (2023). Studienabbruch und anschließende Neuorientierung: Geschlechtsspezifische Herkunftseffekte. In Jessica Ordemann, Frauke Peter & Sandra Buchholz (Hrsg.), Vielfalt von hochschulischen Bildungsverläufen. Wege in das, durch das und nach dem Studium (S.157–190). Wiesbaden: Springer VS.
  • Schiefele, Ulrich; Streblow, Lilian & Brinkmann, Julia (2007). Aussteigen oder Durchhalten. Was unterscheidet Studienabbrecher von anderen Studierenden? Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie 39(3), 127–140.
  • Schütze, Fritz (1983). Biographieforschung und narratives Interview. Neue Praxis, 13(3), 283–293.

„Ich muss sehen, dass ich mich nicht verzettel“ – Fort- und Weiterbildungsbedarfe für Sportlehrkräfte aus Sicht der Schulaufsicht

Niklas Hecht; Universität Leipzig

Forschungskontext: (Sport-)Lehrkräfte aktualisieren durch Fort- und Weiterbildungen kontinuierlich ihre Kompetenzen, wodurch Veränderungsprozesse im Schulsystem begleitet werden (KMK 2020). Mit Blick auf das Fortbildungssystem zeigt sich eine Diskrepanz zwischen Bedarfen der Lehrkräfte und Angeboten, was auf strukturelle Defizite staatlicher Schulaufsichtsbehörden hindeutet (Cramer, Johannmeyer & Drahmann 2019). Deutlich wird dies bei Sportlehrkräften u.a. anhand des Themas inklusive Bildung (Fischer & Froeschke 2015).

Forschungsfragen: Das Promotionsprojekt setzt sich zum Ziel, das Zustandekommen von Fort- und Weiterbildungen für Sportlehrkräfte zu analysieren. Mit der Educational-Governance-Perspektive (Altrichter 2009) werden Steuerungshandlungen von Akteur*innen fokussiert. Das Projekt beinhaltet drei Fragestellungen:

  1. Welche Ziele verfolgen die beteiligten Akteur*innen?
  2. Wie werden Fort- und Weiterbildungen für Sportlehrkräfte gesteuert?
  3. Welche diskursiven Positionen zum Thema inklusive Bildung werden deutlich?

Methodik: Die Studie wird in einem Bundesland mit möglichst komplexen Strukturen durchgeführt. Dabei werden Dokumente (z.B. Fortbildungskataloge, Erlasse der Behörden) gesammelt und theoriegenerierende Expert*inneninterviews durchgeführt (Bogner, Littig & Menz 2009). Die Daten werden mittels der Situationsanalyse ausgewertet (Clarke 2012).

Ergebnisse: Analysen von vier Interviews mit Akteur*innen aus dem Kultusministerium und einer nachgeordneten Behörde zeigen, dass Ziele in der Situation mit Fortbildungsbedarfen verknüpft sind. Das relationale Mapping verdeutlicht, dass Schulaufsichtsbehörden kurzfristige Bedarfe wie die Auffrischung der Rettungsfähigkeit priorisieren, während langfristige Bedarfe wie Inklusion nachrangig behandelt werden.

Anliegen der Posterpräsentation: Ich wünsche mir einen Erfahrungsaustausch v.a. hinsichtlich der Art und Beständigkeit der Verbindungen zwischen den Elementen im Prozess des relationalen Mappings.

Kontakt: niklas.hecht@uni-leipzig.de

Literatur

  • Altrichter, Herbert (2009). Governance – Schulreform als Handlungskoordination. DDS – Die Deutsche Schule, 101(3), 240–252.
  • Bogner, Alexander; Littig, Beate, & Menz, Wolfgang (Hrsg.) (2009). Experteninterviews. Theorien, Methoden, Anwendungsfelder (3. Auflage). Wiesbaden: VS Verlag.
  • Clarke, Adele E. (2012). Situationsanalyse: Grounded Theory nach dem Postmodern Turn. Wiesbaden: Springer VS.
  • Cramer, Colin; Johannmeyer, Karen & Drahmann, Martin (Hrsg.) (2019). Fortbildungen von Lehrerinnen und Lehrern in Baden-Württemberg. Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
  • Fischer, Britta & Froeschke, Christian (2015). Fortbildung von Sportlehrkräften. Eine Bestandsaufnahme durch Lehrerbefragung. Sportunterricht, 64(10), 311–316.
  • KMK (2020). Ländergemeinsame Eckpunkte zur Fortbildung von Lehrkräften als ein Bestandteil ihrer Professionalisierung in der dritten Phase der Lehrerbildung. https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2020/2020_03_12-Fortbildung-Lehrkraefte.pdf [Abruf: 22.06.2025]

Themen, Frames und Akteure – Methodologische Überlegungen zur Analyse der Interessenvertretung in der deutschen Kinder- und Jugendhilfepolitik

Dorothea Nagel; Universität Zürich

Ausgangspunkt: Die Reform des SGB VIII (2015–2021) markiert einen Bruch in der Gestaltung der Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere im Themenfeld Inklusion (u.a. Böllert & Smessaert 2021; Hünersdorf 2018). Die angestrebte Zusammenführung der Hilfen für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen rief neue Akteurskonstellationen in der Interessenvertretung hervor und veränderte den politischen Diskurs. In dem aus der Reform resultierenden Wandel der strukturellen Rahmenbedingungen zeigt sich exemplarisch, wie politische Entscheidungen die Bedingungen sozialpädagogischen Handelns präfigurieren.

Forschungsfragen: Im Rahmen meiner Promotion möchte ich mithilfe der folgenden Fragen einen Teilbeitrag zur Analyse des Zustandekommens der neuen Politik sowie des zugehörigen Politikfelds leisten: Wie und durch welche außerparlamentarischen Akteure wurde die Interessenvertretung während der SGB-VIII-Reform (2015-2021) gestaltet? Wie wurde dabei das Thema Inklusion verhandelt?

Methodik: Vorgesehen ist eine explorative, qualitative Fallstudie, die eine Analyse politischer Stellungnahmen zirkulär mit leitfadengestützten Expert*inneninterviews (Helfferich 2014) kombiniert. Das Projekt bewegt sich epistemologisch in der interpretativen Policy-Forschung und greift sowohl auf die Thematic Analysis (Braun & Clarke 2022) als auch auf die Critical Frame Analysis (Verloo & Lombardo 2007) zurück.

Anliegen der Posterpräsentation: Auf Basis der Dokumentenanalyse werden der Reformprozess und die beteiligten außerparlamentarischen Akteure systematisch dargestellt. Die Posterpräsentation dient, mit Blick auf das weitere Vorgehen, insbesondere der Diskussion der methodischen und epistemologischen Stringenz, Möglichkeiten und Grenzen des Vorhabens.

Kontakt: dorothea.ewald@ife.uzh.ch

Literatur

  • Böllert, Karin & Smessaert, Angela (2021). Meilenstein erreicht, aber noch lange nicht am Ziel. Die SGB-VIII-Reform aus der Perspektive der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe. Sozial Extra, 6, 409–413.
  • Braun, Virginia & Clarke, Victoria (2022). Thematic analysis: A pracitcal guide. London: Sage.
  • Helfferich, Cornelia (2014). Leitfaden- und Experteninterviews. In Nina Baur & Jörg Blasius (Hrsg.), Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung (S.559–574). Wiesbaden: Springer VS.
  • Hünersdorf, Bettina (2018). Im fachpolitischen „Niemandsland“: Eine Positionierung zur abgebrochenen und anstehenden SGB VIII-Reform. Soziale Passagen, 10, 177–196.
  • Verloo, Mieke & Lombardo, Emanuela (2007): Contested gender equality and policy variety in Europe: Introducing a critical frame analysis approach. In Mieke Verloo (Hrsg.), Multiple meaning of gender equality: A critical frame analysis of gender policies in Europe (S.21-49). Budapest: CPS Books.

Organisation und Differenz zusammendenken: Ein reflexiver Grounded-Theorie-Zugang zum Eltern-Fachkraft-Verhältnis in Kindertageseinrichtungen

Eva Reitz; Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Allgemeine Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kindheitsforschung

Ausgangspunkt: Kitas sollen laut Gesetz Benachteiligungen abbauen – doch sie tragen zugleich selbst zu deren (Re-)Produktion bei. Darin zeigt sich eine Diskrepanz zwischen normativem Anspruch und organisationaler Praxis, die zunehmend untersucht wird (u.a. Betz & Bischoff 2017).

Forschungskontext und Forschungsfrage: Obwohl Kitas „ungleichheitsgenerierend“ (Engel & Göhlich 2022, S.209) wirken, bleiben sie als Organisationen mit eigenen Logiken und Routinen in der Forschung weitgehend unbeachtet. Mit dem Dissertationsprojekt wird daher die Forschungsfrage verfolgt, wie sich das Verhältnis zwischen pädagogischen Fachkräften, Leitungen und Eltern in Kitas aus differenztheoretischer Perspektive unter Berücksichtigung organisationaler Strukturen gestaltet. Das Theoriegerüst bilden Doing Difference (West & Fenstermaker 1995), der neo-institutionalistische Organisationsansatz (Zucker 1977) und mikropolitische Machtstrukturen (Crozier & Friedberg 1979).

Methodik: Die Grundlage der Untersuchung bilden 30 leitfadengestützte qualitative Interviews mit pädagogischen Fachkräften (n = 14), Leitungen (n = 3) und Eltern (n = 13) aus vier Kitas in Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Daten stammen aus dem BMBF-Verbundprojekt PARTNER. Die Auswertung erfolgt mittels der Grounded-Theory-Methodologie (Charmaz 2014).

Ergebnisse und Diskussion: Strukturelle Rahmenbedingungen in Kitas ermöglichen und legitimieren differenzierendes Handeln von Professionellen – etwa bei der Platzvergabe, bei der Kapazitätsgrenzen sowie normative Vorstellungen familiärer Passung Ausschlüsse begünstigen können.

Anliegen der Posterpräsentation: Ziel ist die Reflexion der Theorie-Methode-Verknüpfung bei hoher Datendichte.

Kontakt: evareitz@uni-mainz.de / Eva Reitz, M.A. | FB 02 – Institut für Erziehungswissenschaft

Literatur:

  • Betz, Tanja & Bischoff, Stephanie (2017). Heterogenität als Herausforderung oder Belastung? Zur Konstruktion von Differenz von frühpädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen. In Ursula Stenger, Doris Edelmann, David Nolte & Marc Schulz (Hrsg.), Diversität in der Pädagogik der frühen Kindheit. Im Spannungsfeld zwischen Konstruktion und Normativität (S.101–118). Weinheim: Beltz Juventa.
  • Charmaz, Kathy (2014). Constructing grounded theory. London: Sage.
  • Crozier, Michael & Friedberg, Erhard (1979). Macht und Organisation. Die Zwänge kollektiven Handelns. Berlin: Athenäum.
  • Engel, Nicolas & Göhlich, Michael (2022). Organisationspädagogik. Eine Einführung. Stuttgart: Kohlhammer.
  • West, Candace & Fenstermaker, Sarah (1995). Doing difference. Gender & Society, 9(1), 8–37.
  • Zucker, Lynne G. (1977). The role of institutionalization in cultural persistence. American Sociological Review, 42, 726–743.

Springerpools als Soziale (Reparatur-)Innovation zur Eindämmung der Zeitarbeit in der Altenpflege – Eine prozessorientierte Innovationsanalyse

Julius Wiegand; Technische Universität Dortmund

Forschungskontext: Angesichts zunehmender Personalengpässe und wachsender Zeitarbeitsquoten in der institutionellen Altenpflege steigt der Handlungsdruck auf die heterogenen Akteur*innen der Altenpflege (Riedlinger 2024). Alternative Versorgungsmodelle wie Springerpools werden im pflegepolitischen Diskurs definiert, gefördert, verstärkt und gewinnen somit an Relevanz im strategischen Personalausfallmanagement. Während Zeitarbeit als Symptom einer systemischen Pflegekrise kritisiert wird, erfahren Springerpools eine semantische Aufladung als zukunftsorientierte, innovative Antwort auf Versorgungslücken und strukturelle Instabilitäten.

Forschungsfragen: Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wird gefragt, wie Zeitarbeit in der Altenpflege als dysfunktional und Springerpools als innovativer Lösungsansatz konstruiert werden. Darüber hinaus wird untersucht, welche Auswirkungen Springerpools auf die Arbeitsorganisation (Veränderung der Arbeitspraktiken) in der stationären Altenpflege haben.

Methodik: Die Innovationsanalyse rekonstruiert nicht nur die Entstehung einer Neuerung, sondern klärt auch ihr Verhältnis zu bestehenden sozialen Strukturen sowie deren Wandel (Baur, Braunisch & Hergesell 2021). Untersucht werden Semantik, Grammatik und Pragmatik der Innovation mittels Methodentriangulation: Die historische Soziogenese (Hergesell 2019) basiert auf der Analyse politischer Entscheidungen, institutionellen Innovationen und adaptiven Praktiken im deutschen Pflegesektor von den 1960er Jahren bis 2024, um die Diffusion der Zeitarbeit nachzeichnen. Mit der wissenssoziologischen Diskursanalyse (Keller 2011) wird das Innovationsphänomen der Springerpools (Bormann, Luthardt & Schröder 2018) untersucht und zwar anhand von 115 Dokumenten aus politisch-administrativen und medialen Quellen sowie Stellungnahmen zum Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz von 2017 bis 2024. Ergänzt wird dies durch eine qualitative Inhaltsanalyse (Kuckartz & Rädiker 2023) von 15 problemzentrierten Interviews (Witzel & Reiter 2023) mit Springerinnen und Führungskräften der Springerpools.

Ergebnisse: Die Analyse zeigt, dass die Etablierung von Springerpools nicht primär funktional oder empirisch validiert ist, sondern als symbolische Reaktion auf die stark semantisch aufgeladene Dysfunktionalität der Zeitarbeit erfolgt. Springerpools erscheinen als Reparaturinnovation (Schubert 2019), die strukturelle Engpässe adressiert, ohne diese kausal aufzulösen. Parallel dazu bleibt Kritik an nicht-intendierten Nebenfolgen, etwa der Taylorisierung und Rationalisierung von Pflegearbeit, unterrepräsentiert.

Anliegen der Posterpräsentation: Das Poster bietet einen Überblick über zentrale narrative und semantische Verschiebungen im pflegepolitischen Krisendiskurs. Ziel ist es, das Innovationsphänomen der Springerpools von der ersten Erwähnung bis zur gesetzlichen Implementierung zu rekonstruieren.

Kontakt: julius.wiegand@tu-dortmund.de

Literatur

  • Baur, Nina; Braunisch, Lena & Hergesell, Jannis (2021). Methoden der Innovationsforschung. In Birgit Blättel-Mink, Ingo Schulz-Schaeffer & Arnold Windeler (Hrsg.), Handbuch Innovationsforschung (S.949–969). Wiesbaden: Springer VS.
  • Bormann, Inka; Luthardt, Jasmin & Schröder, Tobias (2018). Zur diskursiven Herstellung von Innovation. In Robert Jungmann & Christina Besio (Hrsg.), Semantiken des sozialen Wandels (S.160–182). Weinheim: Beltz Juventa.
  • Hergesell, Jannis (2019). Technische Assistenzen in der Altenpflege. Eine historisch-soziologische Analyse zu den Ursachen und Folgen von Pflegeinnovationen. Weinheim: Beltz Juventa.
  • Keller, Reiner (2011). Diskursforschung. Eine Einführung für SozialwissenschaftlerInnen. Wiesbaden: Springer VS.
  • Kuckartz, Udo & Rädiker, Stefan (2023). Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Umsetzung mit Software und künstlicher Intelligenz. Weinheim: Beltz Juventa.
  • Riedlinger, Isabell (2024). „Hey, ich bin Leasing. Wo ist meine Prämie?“: Zeitarbeit in der Pflege als Strategie individualisierter Interessenvertretung. Open Gender Journal, 8, 1–21.
  • Schubert, Cornelius (2019). Innovation als Reparatur. In Birgit Blättel-Mink, Ingo Schulz-Schaeffer & Arnold Windeler (Hrsg.), Handbuch Innovationsforschung (S.381–393). Wiesbaden: Springer VS.
  • Witzel, Andreas & Reiter, Herwig (2023). Das problemzentrierte Interview – eine praxisorientierte Einführung. Weinheim: Beltz Juventa.

Identität/Kultur

Empirische Erkundungen zur Identitätsarbeit jüdischer Jugendlicher – Ein Beitrag zur antisemitismuskritischen Bildung

Tobias Balle; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Forschungskontext: Mit ihrer Untersuchung „Antisemitismus an Schulen in Deutschland“ hat Julia Bernstein (2020) aufgezeigt, wie verbreitet Antisemitismus hierzulande auch an Schulen – einem Kontext, in dem jüdische Jugendliche u.a. ihre Identität konstruieren – ist. Neben der unter Schüler*innen gängigen Beleidigung „Du Jude!“ tritt Antisemitismus an deutschen Schulen u.a. in der Form auf, dass Jüdinnen und Juden in Opferrollen und/oder als vermeintliche Expert*innen für „das Judentum“, die Shoah oder den Nahost-Konflikt in Repräsentationsrollen gedrängt werden. Insbesondere, wenn diese Themen im Ethik-, Religions-, Geschichts- oder Politikunterricht behandelt werden (Bernstein & Diddens 2022). Damit jüdische Jugendliche ihre jüdische Identität frei ausleben können, ist es nach Bernstein (2020) zum einen wichtig, die Auswirkungen des Antisemitismus auf ihre Identität zu berücksichtigen, um sie angemessen vor Stigmatisierungen schützen zu können. Zum anderen ist es wichtig, die jüdischen Identitäten als gleichberechtigt anzuerkennen. Hierfür ist es zunächst erforderlich, jüdische Identitäten in Deutschland sichtbarer zu machen. Unter dem Begriff Identität wird dabei eine Patchworkarbeit verschiedener Teilidentitäten nach Heiner Keupp (1999) verstanden.

Forschungsfrage: Vor diesem Hintergrund wird gefragt, welche Rolle „das Judentum“ in der Identitätsarbeit jüdischer Jugendlicher spielt und welchen Beitrag die Schule und hierbei besonders der Religionsunterricht leisten können, um jüdische Jugendliche in ihrer Identitätsarbeit zu unterstützen oder zumindest nicht darin zu behindern.

Methodik: Die Daten sollen durch problemzentrierte Interviews (Witzel & Reiter 2022) erhoben werden. Dabei wird erfragt, wie jüdische Jugendliche ihr Leben in Deutschland gestalten und welche Rolle dabei „das Judentum“ für sie spielt. Die erhobenen Daten sollen mit der dokumentarischen Methode (Bohnsack, Nentwig-Gesemann & Nohl 2013) ausgewertet werden. Dadurch kann nicht nur herausgearbeitet werden, was die Interviewten sagen, sondern auch wie sie es sagen, um das handlungsleitende atheoretische Wissen der Jugendlichen in ihrem „doing being jewish“ (Inowlocki 2000) untersuchen zu können.

Anliegen der Posterpräsentation: Die Posterpräsentation soll der Diskussion und kritischen Reflexion der geplanten Methodik dienen.

Kontakt: tobias.balle@theol.uni-freiburg.de

Literatur

  • Bernstein, Julia (2020). Antisemitismus an Schulen in Deutschland. Befunde – Analysen – Handlungsoptionen. Weinheim: Beltz Juventa.
  • Bernstein, Julia & Diddens, Florian (2022). Antisemitismus an Schulen. Forschungsbefunde und Handlungsoptionen. In Mouhanad Khorchide, Konstantin Lindner, Antja Roggenkamp, Clauß Peter Sajak & Henrik Simojoki (Hrsg.), Stereotype – Vorurteile – Ressentiments. Herausforderungen für das interreligiöse Lernen (S.29–50). Göttingen: V&R unipress.
  • Bohnsack, Ralf; Nentwig-Gesemann, Iris & Nohl, Arnd-Michael (Hrsg.) (2013). Die dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis. Grundlagen qualitativer Sozialforschung, 3. aktualisierte Auflage. Wiesbaden: Springer.
  • Inowlocki, Lena (2000). Doing „being jewish“: constitution of „normality“ in families of jewish displaced persons in Germany. In Roswitha Breckner; Deborah Kalekin-Fishman & Ingrid Miethe (Hrsg.), Biographies and the division of Europe: experience, action, and change on the „Eastern side“ (S.159–178). Opladen: Leske + Budrich.
  • Keupp, Heiner (1999). Identitätskonstruktionen. Das Patchwork der Identitäten in der Spätmoderne. Reinbek: Rowohlt.
  • Witzel, Andreas & Reiter, Herwig (2022). Das problemzentrierte Interview – eine praxisorientierte Einführung. Weinheim: Beltz Juventa.

Potenziale der Biografieforschung zur Analyse eines Ultra-Dispositivs

Areti-Kristin Bouras; Georg-August-Universität Göttingen

Ausgangspunkt: Die wissenschaftliche Forschung zu Fußball-Ultragruppierungen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Zahlreiche Studien widmen sich dabei insbesondere der Konstruktion von Männlichkeit (Kotthaus 2017). Trotz dieser Vielzahl ist die bisherige Forschung überwiegend deskriptiv ausgerichtet und bleibt meist auf die Beschreibung einzelner Aspekte beschränkt.

Forschungskontext und -frage: Aus dispositivanalytischer Perspektive (Bührmann & Schneider 2012) fehlt bislang eine Analyse, die die Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Elementen – wie (nicht-)diskursiven Praktiken, Subjektivationen/Subjektivierungen und Objektivationen – systematisch in den Blick nimmt. Daher wird gefragt, inwiefern sich in Biografien von Fußball-Ultras die Beziehungen zwischen subjektiven Identitätsentwürfen, kollektiven Gruppenpraxen und symbolisch aufgeladenen Artefakten konstituieren.

Methodik: Es werden biografisch-narrative Interviews (Schütze 1983) mit Mitgliedern von Fußball-Ultragruppierungen geführt. Zu ausgewählten Fällen werden biografische Fallrekonstruktionen (Rosenthal 1995, 2015) angefertigt.

Ergebnisse: In Ultra-Gruppierungen sind individuelle Rollenvorstellungen und Subjektivierungen eng mit symbolisch aufgeladenen Objekten und Praktiken verbunden (z.B. das Schwingen von Fahnen oder die Praktik der „Ausweiskontrolle“). Biografische Analysen helfen, diese Verbindungen aufzudecken und zu verstehen, indem sie „sowohl die Perspektive der Handenden als auch die Handlungsabläufe selbst“ (Rosenthal 2015, S.93) in den Blick nehmen.

Anliegen der Posterpräsentation: Die Posterpräsentation dient der Diskussion des Ansatzes, Biografieforschung zur Analyse eines Ultra-Dispositivs heranzuziehen.

Kontakt: areti.bouras@uni-goettingen.de

Literatur

  • Bührmann, Andrea D. & Schneider, Werner (2012). Vom Diskurs zum Dispositiv: eine Einführung in die Dispositivanalyse (2., unveränderte Auflage). Bielefeld: transcript.
  • Kotthaus, Jochem (2017). Die Ordnung des Feldes. Diskursstränge der deutschsprachigen Forschung über Fußballfans. In Andreas Grau, Judith von der Heyde, Jochem Kotthaus, Holger Schmidt & Martin Winands (Hrsg.), Sozialwissenschaftliche Perspektiven der Fußballfanforschung (S.30–55). Weinheim: Beltz Juventa.
  • Rosenthal, Gabriele (1995). Erlebte und erzählte Lebensgeschichte: Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen. Frankfurt am Main: Campus.
  • Rosenthal, Gabriele (2015). Interpretative Sozialforschung. Eine Einführung (5. Auflage). Weinheim: Beltz Juventa.
  • Schütze, Fritz (1983). Biographieforschung und narratives Interview. Neue Praxis, 13(3), 283–293.

Von der Politisierung zum Engagement in tierpolitischen Szenen. Eine qualitative Untersuchung zu Deutungen nichtmenschlicher Tiere

Francesca Xiaoxuan Rieker; Ludwig-Maximilians-Universität München

Forschungskontext: In den letzten Jahren ist ein deutlicher Bedeutungszuwachs tierbezogener Debatten zu beobachten. Egal, ob Tierversuche, das Tragen von Pelz, Jagd oder Veganismus etc., Praktiken im Umgang mit nicht-menschlichen Tieren führen zunehmend zu gesellschaftlichen Polarisierungen. Diese Debatten werden besonders in und durch tierpolitische Szenen (Niederbacher & Hitzler 2010) ausgetragen und politisiert, also in jenen Szenen, die Tierwohl zu einem zentralen politischen Anliegen erklären, z.B. Tierschutz- und Tierrechtsaktivismus, Jagd, Zoos, ökologische Landwirtschaft.

Forschungsfrage: In meinem qualitativ-empirischen Dissertationsprojekt, das an der Schnittstelle von politischer Soziologie und Human-Animal-Studies verortet ist, steht im Zentrum die Frage, wie in tierpolitischen Szenen aktive Akteur*innen für und durch Tiere politisiert wurden, aber auch, wie sie Tiere (politisch) deuten und zu ihrem Engagement gekommen sind.

Methodik: Methodologisch basiert das Projekt auf der reflexiven Grounded-Theory-Methodologie (RGTM) (Breuer, Muckel & Dieris 2019). Es werden narrative Interviews (Küsters 2009) und themenzentrierte Gruppendiskussionen (Kühn & Koschel 2018) mit in tierpolitischen Szenen aktiven Personen geführt. Zudem sollen auch digitale Selbstdarstellungen (v.a. Webseiten) als Datenmaterial herangezogen werden. Ziel ist eine RGTM-basierte Rekonstruktion von diskursiven und biografischen Politisierungsverläufen und politischen Deutungen von Tieren.

Ergebnisse: Das Dissertationsprojekt befindet sich in der Anfangsphase. Erste Auswertungen zeigen, dass ein veganer Lebensstil häufig eine biografische Schlüsselfunktion einnimmt: Die Entscheidung, vegan zu leben, wird oft durch das Vorleben im sozialen Umfeld angestoßen und markiert in vielen Fällen den Beginn eines Engagements in einer tierpolitischen Szene.

Anliegen der Posterpräsentation: Mir geht es um die Vorstellung des Projekts, insbesondere die Diskussion des Forschungsdesigns.

Kontakt: Francesca.Rieker@soziologie.lmu.de

Literatur

  • Breuer, Franz; Muckel, Petra & Dieris, Barbara (2019). Reflexive Grounded Theory. Eine Einführung für die Forschungspraxis (4. durchgesehene und aktualisierte Auflage). Wiesbaden: Springer VS.
  • Hitzler, Ronald & Niederbacher, Arne (2010). Leben in Szenen. Wiesbaden: Springer VS.
  • Kühn, Thomas & Koschel, Kay-Volker (2018). Gruppendiskussionen (2. Auflage) Wiesbaden: Springer VS.
  • Küsters, Ivonne (2009). Narrative Interviews – Grundlagen und Anwendungen (2. Auflage). Wiesbaden: VS Verlag.

Queere Jugend in ländlichen Räumen in Sachsen

Julia Seidel; Technische Universität Dresden, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften,

Forschungskontext: Eine der wichtigsten gesellschaftlichen Erwartungen an das Jugendalter ist, (s)eine sexuelle Orientierung zu finden, sich mit dem eigenen Geschlecht auseinanderzusetzen und daraus einen prospektiven Lebensentwurf zu konstruieren. Jüngere Forschungsergebnisse (u.a. Brück 2023; Krell & Oldemeier 2017) zu queeren Jugendlichen zeigen allerdings, dass das Aufwachsen in einer heteronormativen Umwelt eine ständige Auseinandersetzung mit einem zweigeschlechtlichen und heterosexuell geprägten Gesellschaftssystem bedeuten kann. Ein System, das für sie oft ein doppeltes Spannungsverhältnis zwischen ihrer eigenen Identität und den Normierungsanforderungen der Umwelt beinhaltet (Gaupp 2018; Meuser 2021).

Forschungsfragen: Trotz wachsender Forschung zu queeren Jugendlichen richtet sich der Fokus überwiegend auf urbane Kontexte; ländliche Räume bleiben weitestgehend unberücksichtigt. Vor diesem Hintergrund sind u.a. folgende Fragestellungen im Dissertationsprojekt zentral:

  • Welche Erfahrungen des Heranwachsens beschreiben queere Jugendliche in ländlichen Räumen in Sachsen und wie bearbeiten sie diese biografisch?
  • Wie gestalten sie (Selbst-)Positionierungsprozesse insbesondere im Kontext ihrer Suche nach der eigenen sexuellen Orientierung und/oder geschlechtlichen Identität?

Methodik: Es wurden insgesamt 17 autobiografisch-narrative Interviews (Schütze 1983) mit queeren Jugendlichen und jungen Erwachsen (16-24 Jahre) geführt, die mittels des narrationsstrukturellen Verfahren (ebd.) ausgewertet werden.

Ergebnisse/Diskussion: Die Feldphase (November 2024 bis März 2025) ist abgeschlossen. Erste Auswertungen zeigen sehr differente lebensgeschichtliche Erfahrungen: Diese reichen von stark diskriminierenden Erlebnisse bis hin akzeptierenden und unterstützenden Kontexten bei der Suche und Entfaltung der eigenen sexuellen und geschlechtlichen Identität.

Anliegen der Posterpräsentation: Derzeit erfolgt die Transkription und Auswertung der erhobenen Interviews. Das zentrale Anliegen ist die Vorstellung des Forschungsprojektes sowie die Diskussion zum Forschungsdesign und weiterführende Anregungen zum methodischen Vorgehen.

Kontakt: julia.seidel4@tu-dresden.de

Literatur

  • Brück, Jasmin (2023). Junge queere Menschen im Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf. Wiesbaden: Springer.
  • Gaupp, Nora (2018). Jugend zwischen Individualität und gesellschaftlichen Erwartungen. DJI Impulse, 2, 4–9.
  • Krell, Claudia & Oldemeier, Kerstin (Hrsg.) (2017). Coming-out und dann…?! Coming-out-Verläufe und Diskriminierungserfahrungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland. Berlin: Verlag Barbara Budrich.
  • Meuser, Michael (2021). Kindheit, Jugend und Geschlecht. In Heinz-Hermann Krüger, Cathleen Grunert & Katja Ludwig (Hrsg.), Handbuch Kindheits- und Jugendforschung (S.1–24). Wiesbaden: Springer.
  • Schütze, Fritz (1983). Biographieforschung und narratives Interview. Neue Praxis, 13, 283–293.

Medien/Bildung

Fallbasierte Mikroanalyse zum Interaktionsverhalten der GenZ auf Instagram

Mira Schienagel; Ludwig-Maximilians-Universität München

Forschungskontext: Der Forschungsstand zu Sichtweisen Jugendlicher zu Social-Media als Kommunikationsplattformen, zeigt aus medienpädagogischer und fachdidaktischer Perspektive Leerstellen in der qualitativen Bildungsforschung. Bisher wurde dieses Thema vorrangig aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive behandelt. Insbesondere Instagram gilt als „untererforscht“ hinsichtlich seiner Rolle in der medialen Konstruktion von Wirklichkeit (Peters, Nehls & Thimm 2023).

Forschungsfrage: Ziel ist es, mikrobasierte Einblicke in die medialen und sozialen Aushandlungsprozesse Jugendlicher auf Instagram zu gewinnen. Die Ergebnisse sollen bildungsrelevante Impulse für eine fächerübergreifende Medienkompetenzförderung liefern und konkrete Anknüpfungspunkte für den Deutschunterricht entwickeln. Dabei sollen folgende Fragen beantwortet werden:

  • Wie beschreiben Heranwachsende den Einfluss von Instagram auf ihre sozialen Beziehungen und ihre Wahrnehmung gesellschaftlicher Realität(en)?
  • Welche Rolle spielen spezifische Interface-Elemente (z.B. Like-Button, Kommentarbereich) bei der Bewertung von Instagram-Inhalten durch Nutzer*innen?
  • Welche Content-Arten auf Instagram rezipieren junge Menschen bevorzugt und wie beschreiben sie ihre Erfahrungen im Umgang damit?

Methodisches Vorgehen: Methodisch folgt die Studie einer digitalen ethnografischen Feldforschung auf der Social-Media-Plattform Instagram — „multisited“ — „bestehend aus Akteur*innen, Technologien, Räumen und Praktiken“ (Bareither & Schramm 2023, S.79), deren Zugang mithilfe einer qualitativen Medienanalyse von audiovisuell geteilten Inhalten erfolgt und in semistrukturierten Interviews (Helfferich 2011) gemeinsam reflektiert werden. Über einen Zeitraum von zwölf Monaten (Feb/Juli 24 – Feb/Juli 25) treffe ich fünf Jugendliche (15-20 Jahre) in regelmäßigen Abständen (alle zwei bis vier Wochen) sowohl digital per Videocall als auch – optional – vor Ort. Die Teilnehmenden teilen dabei freiwillig selbst gewählte Inhalte und Erfahrungen aus ihrem privat genutzten Instagram-Kanal. In einem iterativen Vorgehen werden diese gesammelten medialen Praktiken und audiovisuellen Gesprächsdaten, Feldnotizen und Memos in Anlehnung an die Grounded-Theory-Methodologie (Strauss & Corbin 1990) analysiert und ausgewertet. Kombiniert mit sozialwissenschaftlicher Bildhermeneutik (Hoggenmüller 2025) und systematischer Metaphernanalyse (Schmitt et al. 2018) werden so tiefere Einblicke in alltägliche Aushandlungsprozesse von Jugendlichen eröffnet, wie sie die Plattform selbst verstehen, erleben und einordnen.

Anliegen der Posterpräsentation: Diskussion von methodischen Überlegungen und forschungsethischen Fragen in der Erhebung und Auswertung.

Kontakt: mira.schienagel@lmu.de

Literatur

  • Bareither, Christoph & Schramm, Pia (2023). Social-Media-Ethnografie. Kulturanthropologie Notizen, 85, 78–95, https://doi.org/10.21248/ka-notizen.85.23.
  • Helfferich, Cornelia (2011). Die Qualität qualitativer Daten: Manual für die Durchführung qualitativer Interviews. Wiesbaden: VS Verlag.
  • Hoggenmüller, Sebastian (2025). Mit den Händen denken: Ästhetisch-praktische Verfahren in der (sozial)wissenschaftlichen Bildanalyse. In Rosenkranz, Marie & Zahner, Nina Tessa (Hg.), Plurale Verschränkungen: Zur Entdifferenzierung von Kunst, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft (S.143–168). Wiesbaden: Springer, https://doi.org/10.1007/978-3-658-45684-9.
  • Peters, Yannik; Nehls, Patrick & Thimm, Caja (2023). Plattformforschung mit Instagram-Daten – Eine Übersicht über analytische Zugänge, digitale Erhebungsverfahren und forschungsethische Perspektiven in Zeiten der APIcalypse. Publizistik 68, 225–239.
  • Schmitt, Rudolf; Schröder, Julia & Pfaller, Larissa (2018). Systematische Metaphernanalyse. Eine Einführung. Wiesbaden: Springer VS.
  • Strauss, Anselm L. & Corbin, Juliet (1990). Basics of qualitative research: Grounded theory procedures and techniques. London: Sage.

Digitale Dinge? Methodologische Überlegungen zur Analyse vergeschlechtlichter Subjektpositionen im Kontext minimalistischer Wohnpraktiken

Barbara Marie-Christin Bringmann; Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft

Forschungskontext: In meiner Dissertation untersuche ich, wie vergeschlechtlichte Subjekte im Kontext minimalistischer Wohnkultur im Umgang mit digitalen und materiellen Artefakten hervorgebracht werden. Der Körper steckt „in den Praktiken“ (Hirschauer 2004, S.75) – aus praxistheoretischer Perspektive ergibt sich daraus ein soziomaterielles Verständnis der Beziehung zwischen Körpern, Artefakten und Gesten. Minimalistische Wohnpraktiken gelten dabei als ästhetischer und affektiver Raum, in dem sich normative Ordnungen, Praktiken und Subjektentwürfe verschränken.

Forschungsfrage: Mit dem Anliegen, die materielle Gestaltung von Wohnräumen sowie deren mediale Inszenierung auf Instagram als ästhetisch-kulturelle Praktiken zu analysieren, mittels derer sich Subjektpositionen konstituieren, wird danach gefragt, wie sich vergeschlechtlichte Subjektivierungsprozesse in ästhetisch-kulturellen Praktiken des minimalistischen Wohnens im Umgang mit materiellen und digitalen Artefakten gestalten.

Methodik: Das Forschungsdesign basiert auf der Grounded-Theory-Methodologie (GTM) sensu Kathy Charmaz (2006). Der Datensatz umfasst Instagram-Beiträge mit dem Hashtag #minimalistischwohnen sowie Walking-Interviews (King & Woodroffe 2017) mit minimalistisch lebenden Menschen. Die GTM wird mit Prinzipien der Artefaktanalyse (Lueger & Froschauer 2018) kombiniert, um Bedeutungsschichten digitaler und materieller Artefakte systematisch und praxeologisch fundiert zu analysieren.

Diskussion: Ziel ist es, die multimodale Einheit von Instagram-Beiträgen nicht fragmentierend, sondern als zusammenhängende digitale Artefakte und ästhetisch-kulturelle Praktiken zu analysieren.

Anliegen der Posterpräsentation: Das Poster stellt mein methodisches Design zur Diskussion und thematisiert insbesondere die Herausforderungen, multimodale Daten (visuelle, textuelle und symbolische Inhalte) theoriekonsistent zu analysieren und im Kontext von vergeschlechtlichter Subjektivierung zu verorten. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich die Verbindung von Artefaktanalyse und GTM so gestalten lässt, dass sie der komplexen Verflechtung von Artefakten, Praktiken und Subjektivierungsprozessen gerecht wird.

Kontakt: b.bringmann@uni-bielefeld.de

Literatur

  • Charmaz, Kathy (2024). Constructing grounded theory. London: Sage.
  • Hirschauer, Stefan (2004). Praktiken und ihre Körper. Über materielle Partizipanden des Tuns. In Karl H. Hörning & Julia Reuter (Hrsg.), Doing Culture (S.73–91). Bielefeld: transcript.
  • Kaufmann, Jean-Claude (1995). Schmutzige Wäsche. Zur ehelichen Konstruktion von Alltag. Konstanz: UVK.
  • King, Alexandra C. & Woodroffe, Jessica (2017). Walking interviews. In Pranee Liamputtong (Hrsg.), Handbook of research methods in health social sciences (S.1269–1290). Singapore: Springer.
  • Lueger, Manfred & Froschauer, Ulrike (2018). Artefaktanalyse. Wiesbaden: Springer.
  • Wrana, Daniel (2015). Zur Methodik einer Analyse diskursiver Praktiken. In Franka Schäfer, Anna Daniel & Frank Hillebrandt (Hrsg.), Methoden einer Soziologie der Praxis (S.121–144). Bielefeld: transcript.

Gesundheit

Qualitative Studie zweier Filizid-Fälle im Kontext von Partnergewalt aus Perspektive des involvierten Hilfesystems

Charlotte Jahn; Technische Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Medizinische Fakultät

Ausgangspunkt: Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 125 Kinder unter 18 Jahren Opfer tödlicher innerfamiliärer Gewalt (Bundeskriminalamt 2024). In der Literatur werden als Motive für Kindstötung (Filizid) u.a. genannt: Tod als Folge von Kindesmisshandlung und Vernachlässigung, Tötung durch Überforderung, erweiterter Suizid/Mitnahme Mord, Altruistische Tötung, Tötung unter dem Einfluss psychotischer Symptomatik und Tötung aus Rache (West et al. 2009). Dabei zeigt sich: Je älter die Kinder sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit männlicher Täterschaft. Laut einer polizeilichen Forschungsstudie zu Gewalteskalation in Paarbeziehungen in Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 2005 werden in etwa einem Viertel der Tötungsdelikte die Kindstötung durch den männlichen (Ex-)Partner als Bestrafung der Partnerin vollzogen (Greuel 2009). Filizide im Kontext von Partnergewalt werden jedoch selten explizit beforscht, sondern finden sich eher im Rahmen anderer Forschungsthemen (z.B. Suizide) wieder, was ein Verständnis des spezifischen Risikos für die betroffenen Kinder erschwert (Graham et al. 2024). Zwei Fälle von Kindstötungen im Kontext von Partnergewalt, die in die Kategorie „Tötung aus Rache“ fallen, untersuche ich als Teil einer Studie an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden am Carl Gustav Carus Universitätsklinikum in Dresden. 

Forschungsfrage(n): Um herauszufinden, welchen Herausforderungen, Risiken und Lücken Fachkräfte im Hilfesystem begegnen, wenn sie mit gewaltbetroffenen Familien arbeiten, verfolge ich zwei Fragen:

  1. Welche Herausforderungen und Risiken identifizieren die beteiligten Fachkräfte und/oder Vertreter*innen der Leitungsebene retrospektiv innerhalb der Institution und in der Zusammenarbeit im Hilfesystem bezüglich der Betreuung gewaltgeprägter Beziehungen, die in Filiziden mündeten?
  2. Welche Veränderungsbedarfe und Handlungsempfehlungen lassen sich daraus ableiten?

Methodik: Im Rahmen der Gesamtstudie gab es Zugang zu Gerichtsakten, die für die beiden Fälle der vorliegenden Studie relevant sind. Anhand der fallspezifischen Gerichtsakten wurden die Fallverläufe rekonstruiert und involvierte Professionelle identifiziert. Mit einer Auswahl an involvierten Fachkräften und, wenn möglich, deren Leitungsperson wurden 37 leitfadengestützte Expert*innen-Interviews (Helfferich 2014) durchgeführt (ca. 60-180 min). Ziel war es, aus jeder involvierten Organisation mindestens eine Leitungs- und eine Fachkraft zu erreichen. Im Sinne eines Schneeballverfahrens kamen weitere Interviewpartner*innen hinzu. Die Interviews werden transkribiert, anonymisiert und anschließend nach der fokussierten Interviewanalyse (Kuckartz & Rädiker 2024) ausgewertet.

Anliegen der Posterpräsentation: Es sollen erste Ergebnisse der Basiskodierung auf ihre Nachvollziehbarkeit vor- und zur Diskussion gestellt werden

Kontakt: charlotte.jahn@ukdd.de

Literatur

  • Bundeskriminalamt (2024). Häusliche Gewalt Bundeslagebild 2023. https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/HaeuslicheGewalt/HaeuslicheGewalt2023.html [Abruf: 03.07.2025].
  • Greuel, Luise (2009). Forschungsprojekt „Gewalteskalation in Paarbeziehungen“. Abschlussbericht. Bremen: Institut für Polizei und Sicherheitsforschung. https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/handle/10900/79795 [Abruf: 03.07.2025].
  • Graham, Laurie M.; Jun, Hyun-Jin; Kim, Jeongsuk; Power, Luke; Devaney, John; Frederick, John & Betz, Gail (2024). Characteristics of child fatalities That occur in the context of current or past intimate partner violence: A scoping review. Journal of Family Violence, 1–18.
  • Helfferich, Cornelia (2014). Leitfaden- und Experteninterviews. In Nina Baur & Jörg Blasius (Hrsg.), Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung (S. 559–574). Wiesbaden: Springer.
  • Kuckartz, Udo & Rädiker, Stefan (2024). Fokussierte Interviewanalyse mit MAXQDA: Schritt für Schritt. Wiesbaden: Springer.
  • West, Sara G.; Friedman Hatters, Susan & Resnick, Phillip J. (2009). Fathers who kill their children: An analysis of the literature. Journal of Forensic Sciences, 54(2), 463–468.

404 Error: Digitaler Verbraucher:innenschutz jenseits rationaler Vertragsschlüsse

Mareike Pfläging; Universität Kassel, Wissenschaftliches Zentrum für Informationstechnikgestaltung

Ausgangspunkt: Digitale Datenökonomien erzeugen Abhängigkeitsmuster, die klassische Leitbilder individueller Selbstbestimmung unterlaufen (Ochs 2022). Beratungen fokussieren individuelle Kompetenzvermittlung und übersehen sozio-technische Verflechtungen datenbasierter Infrastrukturen.

Forschungskontext und Forschungsfrage: Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt BeDeNUTZ (Die Beratung der Nutzenden), wie Beratungsformate Verbraucher*innen im Umgang mit personenbezogenen Daten stärken können. Im Fokus stehen dabei Aspekte von IT-Sicherheit, Datenschutzkompetenz, digitale Souveränität und Teilhabe an digitalen Infrastrukturen. Spezieller wird danach gefragt, wie sich digitale Abhängigkeiten in Beratungssituationen empirisch rekonstruieren lassen und wie Beratungsansätze kollektive Selbstbestimmung im Digitalen fördern können.

Methodik: Die Studie folgt einer rekonstruktiven Methodentriangulation (Breuer 2009), um die relationalen Dimensionen informationeller Selbstbestimmung im Kontext digitaler Verbraucher*innenberatung differenziert zu rekonstruieren. Als Ausgangsmaterial dienen Feldnotizen — zum Teil mit autoethnografischen Anteilen (Ellis, Adams & Bochner 2010) —, Beobachtungsprotokolle, Skizzen, interne Dokumente der Beratungsorganisationen, internetbasierte Informationsangebote (Websites, Plattformdokumente), zwei natürliche Protokolle von Beratungssituationen, fünf Expert*inneninterviews (Pfadenhauer 2009) und sechs narrative ethnografische Feldinterviews (Schütze 1976). Die Analyse erfolgt in drei methodischen Schritten: Zunächst wurde das Material mittels offener Kodierung (Strauss & Corbin 1996) systematisch auf relationale Beziehungen betrachtet. Ergänzend wurden zentrale Beratungsszenen sequenzanalytisch (Oevermann 2000) untersucht, um implizite Handlungslogiken, Deutungsrahmen und latente Digitalisierungsleitbilder der Beratenden herauszuarbeiten. Schließlich erfolgte die theoriegenerierende Verdichtung durch computergestützte visuelle Kartierungen in MAXQDA, um relationale Verschränkungen, Grenzziehungen sowie Konfliktlinien zwischen Akteurskonstellationen, Datenflüssen und institutionellen Rahmungen explizit zu modellieren (Clarke 2012).

Ergebnisse: In der Triangulation dieser analytischen Zugänge zeigt sich das methodologische Potenzial, komplexe Datenpraktiken, Strukturlogiken von digitalen Informationsgesellschaften und ihre Implikationen für eine innovative Verbraucher*innenberatung empirisch zugänglich und theoretisch reflexiv zu erschließen (Niewöhner 2014): Beratungen fokussieren individuelle Selbstbestimmung, verkennen jedoch die sozio-technische Einbettung Ratsuchender in datenbasierte Infrastrukturen. Beratende reproduzieren lineare Bilder, während Verbraucher*innen längst in komplexe Abhängigkeitsnetzwerke einbezogen sind.

Anliegen der Posterpräsentation: Mir geht es um ein Feedback zur Methodentriangulation durch die Kombination kodierender, sequenzanalytischer und visueller Verfahren, mir der individuelle Beratungsprozesse für kollektive Datenpraktiken geöffnet werden sowie ferner Ideen für performative Designs im weiteren Verlauf der Studie.

Kontakt: mareike.pflaeging@uni-kassel.de

Literatur

  • Breuer, Franz (2009). Reflexive Grounded Theory: Eine Einführung für die Forschungspraxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
  • Clarke, Adele E. (2012). Situationsanalyse. Wiesbaden: Springer VS.
  • Ellis, Carolyn; Adams, Tony E. & Bochner, Arthur P. (2010). Autoethnography: An Overview. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 12(1), 18. https://doi.org/10.17169/fqs-12.1.1589.
  • Niewöhner, Jörg (2014). Perspektiven der Infrastrukturforschung: care-ful, relational, ko-laborativ. Berlin: Humboldt-Universität zu Berlin, https://doi.org/10.18452/19344.
  • Ochs, Carsten (2022). Soziologie der Privatheit. Weilerswist: Velbrück.
  • Oevermann, Ulrich (2000). Objektive Hermeneutik. Soziale Welt, Sonderband 12, 43–58.
  • Pfadenhauer, Michaela (2009). Das Experteninterview. Ein Gespräch auf gleicher Augenhöhe. In Renate Buber & Holzmüller, Hartmut. (Hrsg.), Qualitative Marktforschung. Konzepte – Methoden – Analysen (S.449–461). Wiesbaden: Gabler.
  • Strauss, Anselm & Corbin, Juliet (1996). Grounded theory: Grundlagen qualitativer Sozialforschung. Weinheim: Beltz.

Alltagswürde – Ethnografische Perspektiven auf physische, psychische und soziale Integrität

Lisa Schäfer; Technische Universität Dortmund; HBS Promotionskolleg

Forschungskontext: In Pflegeeinrichtungen wird die Wahrung der Würde betont und nimmt somit einen sichtbaren Stellenwert im (Pflege-)Alltag ein. Inwiefern Würde von den Bewohner*innen, insbesondere an den Grenzen von Interaktionsmöglichkeiten, wie es sich bei Personen mit Demenz zeigt, erlebt und hergestellt wird, bildet den Kern der Forschung. Würde wird als empirisches Phänomen gerahmt und für einen ersten Zugang als psychische, physische und soziale Integrität (vgl. Poferl 2020, S.100) verstanden. Integrität kann innerlich erlebt und interaktiv konstruiert werden.

Forschungsfrage: Das Forschungsanliegen wird unter der Leitfrage gestellt, wie sich Aspekte des Erlebens von Integrität im Alltag von Personen mit Demenz zeigen und welche Hinweise über das Verständnis von Würde sich davon ableiten lassen.

Methodik: Die Umsetzung der Forschungsarbeit erfolgt als ethnografische Feldarbeit (u.a. Breidenstein et al. 2013). Aus anderthalb Jahren Feldarbeit mit ca. zwei Besuchen im Monat liegen Beobachtungsprotokolle, Videos, Felddokumente und Interviews vor. Im Zentrum stehen vier Personen mit Demenz. Die Auswertung der Daten erfolgt anhand der Grounded-Theory-Methodologie (Strauss & Corbin 1996) und der Videointeraktionsanalyse (Knoblauch & Vollmer 2018). Aus den empirischen Daten werden iterativ Konzepte zur Erhebung und Analyse von Integrität herausgearbeitet, um sie anschließend für die Theoretisierung des Phänomens der Würde fruchtbar zu machen.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse deuten Veränderungen der Gewichtung der drei Ebenen der Dimension „Integrität“ an, die sich im Verlauf des Feldaufenthaltes abzeichnen und sich auf die zunehmenden Grenzen reziproker Interaktionsmöglichkeiten zurückführen lassen. Die Auswirkungen der veränderten Gewichtung der drei Ebenen der Integrität werden aus verschiedenen Perspektiven betrachtet.

Anliegen der Posterpräsentation: Vorstellung des aktuellen Arbeitsstandes und Diskussion über das empirische Vorgehen zur Erhebung des Phänomens der Würde.

Kontakt: lisa4.schaefer@tu-dortmund.de

Literatur

  • Breidenstein, Georg; Hirschauer, Stefan; Kalthoff, Herbert & Nieswand, Boris (2013). Ethnografie. Die Praxis der Feldforschung. Konstanz: UVK.
  • Knoblauch, Hubert & Vollmer, Theresa (2018). Soziologische Videographie. Fokussierte Ethnographie und Sampling. In Christine Moritz & Michael Corsten (Hrsg.), Handbuch Qualitative Videoanalyse (S.121–134). Wiesbaden: Springer.
  • Poferl, Angelika (2020). Würde oder Humanität. Die Kosmopolitik des Sozialen. In Oliver Römer, Clemens Boehnke & Markus Holzinger (Hrsg.), Soziologische Phantasie und kosmopolitisches Gemeinwesen. Perspektiven einer Weiterführung der Soziologie Ulrich Becks (S.97–124). Baden-Baden: Nomos.
  • Strauss, Anselm L. & Corbin, Juliet M. (1996). Grounded Theory: Grundlagen qualitativer Sozialforschung. Weinheim: Beltz/PVU.

Die Herstellung von Care-Gemeinschaften über Grenzziehungen und Inklusionen am Beispiel gemeinschaftlicher Wohnformen

Janine Thiel; Universität Leipzig; Deutsches Jugendinstitut

Forschungskontext: Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels gewinnen lokal verankerte soziale Netzwerke zur Bewältigung von Care-Aufgaben an Bedeutung. Gemeinschaftliche Wohnformen, in denen mehrere Personen längerfristig, selbstorganisiert und über verwandtschaftliche Bezüge hinaus zusammenleben, werden aufgrund der Unterstützungsnetzwerke im Alltag zunehmend relevant (Dürr et al. 2021).

Forschungsfrage: In dem soziologischen Promotionsprojekt wird der Frage nachgegangen, wie in gemeinschaftlichen Wohnformen mit Kindern Care-Gemeinschaften hergestellt werden und welche Sinnstrukturen der Vergemeinschaftung zugrunde liegen. Der Arbeit liegt ein weites Verständnis von Care-Gemeinschaft zugrunde, das sowohl enge, familienähnliche Lebensformen als auch lose, gemeinschaftliche Zusammenschlüsse umfasst.

Methodik: Um die sozialen Interaktionen der Bewohner*innen erfassen zu können, werden Gruppendiskussionen mit Realgruppen durchgeführt (Przyborski & Riegler 2020). Dabei finden Beobachtungen nonverbaler Äußerungen, der Care-Praxis sowie räumlicher Bezüge während des Gruppensettings Berücksichtigung. Die Analysen erfolgen nach der Grounded-Theory-Methodologie (Corbin & Strauss 2015).

Ergebnisse: In gemeinschaftlichen Wohnformen bilden sich verschiedene Typen an Care-Gemeinschaften, in denen sich die Bewohner*innen Care-Aufgaben teilen. Die Care-Gemeinschaften werden durch Prozesse der Grenzziehung und Inklusion hergestellt (Lamont 2000). Diese sind Ausdruck spezifischer Wert- und Normvorstellungen, politischer Motive sowie habitueller Erfahrungen.

Anliegen der Posterpräsentation: Es soll diskutiert werden, welche Formen der Care-Gemeinschaft durch die Gruppendiskussion nicht erfasst werden können und davon ausgehend ein Austausch darüber stattfinden, inwiefern es sinnvoll ist, das Verfahren der Gruppendiskussion durch weitere Erhebungsformen zu ergänzen.

Kontakt: thiel@dji.de / DJI – Janine Thiel

Literatur

  • Corbin, Juliet M. & Strauss, Anselm L. (2015).Basics of qualitative research. Techniques and procedures for developing grounded theory. Los Angeles: Sage.
  • Dürr, Susanne; Heitkötter, Martina; Kuhn, Gerd; Lien, Shih-cheng & Abraham, Nanni (Hrsg.) (2021). Familien in gemeinschaftlichen Wohnformen. Bonn: BBSR-Online-Publikation.
  • Lamont, Michèle (2000). The dignity of working men. Morality and the boundaries of race, class, and immigration. New York: Russel Sage Foundation.
  • Przyborski, Aglaja & Riegler, Julia (2020). Gruppendiskussion und Fokusgruppe. In Günter Mey & Katja Mruck (Hrsg.), Handbuch qualitative Forschung in der Psychologie (S.395–411). Wiesbaden: Springer .

Methodenentwicklung

Zeig mir, wie du wohnst und ich sag dir, wer du bist? Ein Versuch, Bourdieus Feine Unterschiede mit visuellen Methoden weiterzuentwickeln

Magdalena Bausch; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Pädagogische Hochschule Ludwigsburg

Forschungskontext: Zu den Klassikern der Soziologie zählt die Studie „Die feinen Unterschiede“ von Pierre Bourdieu (1993). Hier vertritt er die These, Geschmack sei von der sozialen Klassenherkunft und -position abhängig. Vor dem Hintergrund spätmoderner Prozesse wie Individualisierung, Globalisierung und Medialisierung wird seine These zunehmend in Frage gestellt. Ziel dieses Promotionsprojekts ist es, Bourdieus Theorie im Hinblick auf ihre gegenwärtige Relevanz weiterzuentwickeln. Während sich die Rezeption Bourdieus stark auf Kulturkonsum konzentrierte (Berli 2014; Peterson & Kern 1996; Rössel 2006), blieb die Analyse anderer Geschmacksfelder – etwa der Wohnästhetik – bislang weitgehend unberücksichtigt. Diese Forschungslücke adressiert das Projekt exemplarisch am Einrichtungsstil von Wohnzimmern.

Forschungsfrage: Es wird untersucht, inwieweit ein Zusammenhang zwischen sozialer Position und dem Einrichtungsstil besteht und spezieller danach gefragt werden, ob geschmackliche Präferenzen durch fotografisches Material adäquat erfasst und analysiert werden können.

Methodik: In der Untersuchung wird qualitative Fotoanalyse mit Milieuforschung verbunden. Auf Grundlage der Grounded-Theory-Methodologie (Heiser 2024) erfolgt ein theoretisches Sampling (~20 Fälle), wobei neben Wohnzimmerfotografien auch soziodemografische Fragebögen erhoben werden. Zur Auswertung wurde das Analyseinstrument Inneneinrichtungs-Analytik (IEA) entwickelt. Es kombiniert die qualitative Inhaltsanalyse (Mayring 2015) mit der Segmentanalyse (Breckner 2010) und generiert ein Kategoriensystem aus inhaltlichen und kompositionellen Merkmalen.

Anliegen der Posterpräsentation: Das Poster präsentiert das hierfür entwickelte Erhebungs- und Analyseinstrument und adressiert die methodologische Frage, ob geschmackliche Präferenzen durch fotografisches Material adäquat erfasst und analysiert werden können. Es soll die Inneneinrichtungs-Analytik als methodisches Instrument zur Diskussion gestellt und ein Austausch mit Forschenden im Bereich visueller Methoden und Bildanalyse eröffnet werden. Zudem soll reflektiert werden, in welchem Maß durch die Entwicklung des Instruments Anschlussfähigkeit innerhalb der methodologischen Diskussion in der Sozialforschung hergestellt werden kann.

Kontakt: ma.ba@posteo.de

Literatur

  • Bausch, Magdalena (2024). Geschmackvolle Grenzen im Wohnzimmer – Entwicklung eines Fotoanalyse-Instruments zur Aktualitätsprüfung und Evaluierung von Bourdieus Studie Die feinen Unterschiede. Masterarbeit an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
  • Berli, Oliver (2014). Grenzenlos guter Geschmack. Die feinen Unterschiede des Musikhörens. Bielefeld: transcript.
  • Bourdieu, Pierre (1993). Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
  • Breckner, Roswitha (2010). Sozialtheorie des Bildes. Zur interpretativen Analyse von Bildern und Fotografien. Bielefeld: transcript.
  • Heiser, Patrick (2024). Meilensteine der qualitativen Sozialforschung. Eine Einführung entlang klassischer Studien. Wiesbaden: Springer VS.
  • Mayring, Philipp (2015). Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Weinheim: Beltz.
  • Peterson, Richard A. & Kern, Roger M. (1996). Changing highbrow taste: From snob to omnivore. American Sociological Review, 61(5), 900–907.
  • Rössel, Jörg (2006). Allesfresser im Kinosaal? Distinktion durch kulturelle Vielfalt in Deutschland. Soziale Welt, 57(3), 259–272.

Mit Kreativität zur Innovation? Kollaborative Ideenentwicklung Assistiver Technologien im multiperspektivischen Dialog

Meike Engelhardt; Ludwig-Maximilians-Universität München

Forschungskontext und Ausgangspunkt: Die Interaktion mit Menschen mit komplexer Behinderung ist oft durch Deutungsschwierigkeiten und Unsicherheiten geprägt (Engelhardt 2021). Assistive Technologien (AT) könnten Abhilfe schaffen, müssen dafür jedoch bedarfsgerecht gestaltet sein. Dies legt eine partizipative Technikentwicklung (Kunze 2021) nahe. Besonders wertvoll erscheint dafür die systematische Verknüpfung des kontextnahen Erfahrungswissens von Betreuenden und technologiebezogener Expertise aus der Informatik zu einem multiperspektivischen Dialog.

Forschungsfrage: Im Vordergrund steht die Frage, inwiefern partizipative und kreativitätsfördernde Ansätze für die kollaborative Technikgenese zur Unterstützung herausfordernder Interaktionen im Kontext komplexer Behinderung geeignet sind. 

Methodik: Für den explorativen Ansatz wurde die Grounded-Theory-Methodologie (Strauss & Corbin 1996) gewählt. In einer Gruppendiskussion (Kühn & Koschel 2018) und drei problemzentrierten Einzelinterviews (Witzel 2000) mit insgesamt zehn Betreuenden und zwei Informatikern zur Interaktion im Kontext komplexer Behinderung kamen kreativitätsfördernde Ansätze aus dem Design Thinking, z.B. Personas (Gehm 2022) und die Disney Methode (Dilts 1994), zum Einsatz.

Ergebnisse: Das Setting zur partizipativen Ideenentwicklung förderte praxisrelevante Facetten von AT zutage – z.B. Hinweise zum Nutzungsszenario, Ideen und Wünsche für Technologien, Einfluss- und Erfolgsfaktoren u.a. bezogen auf die Balance von menschlicher und technischer Unterstützung.

Diskussion: Die kreativitätsfördernden Methoden machten Erfahrungswissen sichtbar und öffneten neue Perspektiven, während die partizipative Technikgenese die Akzeptanz für AT steigert. Die Gesprächsdaten zeigen, dass sie Ownership fördert und das Vertrauen in AT stärkt, was die Nutzungsbereitschaft steigern und den Alltagstransfer erleichtern kann. Dies könnte zukünftig durch die Erstellung eines Prototypen basierend auf den o.g. Ergebnissen der Studie weiter geprüft werden.

Anliegen der Posterpräsentation: Ziel ist es, zur Diskussion von Chancen und Grenzen kreativitätsfördernder Methoden für die partizipative Technikgenese innerhalb der qualitativen Sozialforschung einzuladen.

Kontakt: meike.engelhardt@edu.lmu.de

Literatur

  • Dilts, Robert (1994). Strategies of genius. Capitola: Meta Publications.
  • Engelhardt, Meike (2021). „Unsere Arbeit hat viel Detektivisches“ – Zur Interaktion von Betreuenden mit unvertrauten Personen mit schwerer und mehrfacher Behinderung. VHNplus, 90, 1–20.
  • Gehm, Jürgen (2022). Design Thinking. Der Weg zur Kundenzentrierung. In Jürgen Gehm (Hrsg.), Design Thinking etablieren. So verankern Sie Design Thinking im Unternehmen – bewährtes Vorgehensmodell, Erfahrungen, Fallbeispiel (S.57-92). Wiesbaden: Springer Gabler.
  • Kühn, Thomas & Koschel, Kay-Volker (2018). Gruppendiskussionen. Ein Praxis-Handbuch (2. Auflage). Wiesbaden: Springer VS.
  • Kunze, Christopher (2021). Nutzerorientierte und partizipative Ansätze in Gestaltungs- und Aneignungsprozessen von teilhabefördernder Technik. In Markus Schäfers & Felix Welti (Hrsg.), Barrierefreiheit – Zugänglichkeit – Universelles Design. Zur Gestaltung teilhabeförderlicher Umwelten (S.133–142). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
  • Strauss, Anselm & Corbin, Juliet (1996). Grounded Theory. Grundlagen Qualitativer Sozialforschung. Weinheim: Beltz PVU.
  • Witzel, Andreas (2000). Das problemzentrierte Interview. Forum Qualitative Social Research / Forum Qualitative Sozialforschung, 1(1), Art. 22, https://doi.org/10.17169/fqs-1.1.1132.

Aspekte der (Interview-)Akquise und ihre Gestaltung im Interviewprozess – am Beispiel von Paarinterviews zur Kommunikation über Sexualität in Paarbeziehungen

Janina Deborah Limberger; Universität Freiburg

Forschungskontext: Im Rahmen meines Dissertationsprojektes interviewte ich Paare zur Kommunikation über Sexualität (KüS) in Paarbeziehungen. Hierbei fokussierte ich auf die KüS der Partner*innen miteinander (paarintern) und mit nahestehenden Personen (paarextern). Ich interviewte zehn Paare mit leitfadengestützten Paarinterviews (Helfferich 2011; Wimbauer & Motakef 2017) und wertete diese mithilfe des integrativen Basisverfahrens (Kruse 2015) aus.

Ausgangspunkt: Interviews allgemein unterliegen häufig dem Bias, dass tendenziell sprachfähige, bildungsnahe, akademisierte Personen, die der Mittel- und Bildungsbürgerschicht zugeordnet werden, an Interviews teilnehmen (Atkinson & Silverman 1997; Eckert et al. 2019; Kruse, 2015). Insbesondere (Paar-)Interviews im Kontext persönlicher Themen sind voraussetzungsvoll, da die Themen oft als besonders privat und sensibel empfunden werden und dadurch auch die Akquise besondere Aufmerksamkeit benötigt (Misoch 2019; Motzek-Öz 2019; Wimbauer & Motakef 2017). Es stellt sich die Frage, wie sich einzelne Aspekte des Interviewakquiseprozesses hinsichtlich der Gewinnung einer heterogenen Stichprobe gestalten lassen – insbesondere bei Interviews mit sensiblen Inhalten.

Methodik: Die Akquise verlief im Rahmen des Projektes überwiegend analog (durch Plakate, Flyer und an öffentlichen Orten) über einen Zeitraum von ca. acht Wochen. Sie erfolgte schrittweise in Anlehnung an das theoretische Sampling (Glaser & Strauss, 1998 [1967]). Von allgemein zugänglichen Orten des öffentlichen Lebens wurden diese (nach mäßigem Rücklauf) immer explizit akademischer (Universitäten, Bibliotheken etc.).

Ergebnisse und Diskussion: Die Akquisestrategie des Dissertationsprojektes begünstigte – wie in der Literatur beschrieben – die homogene, akademisierte und sprachfähige Stichprobe (Eckert, Bub & Koppetsch 2019). Es ergeben sich für mich daraus diskursive Überlegungen, inwiefern methodengeleitetes Vorgehen, Erreichbarkeit/Zugänglichkeit der Stichprobe, Aufrechterhaltung forschungsethischer Aspekte (z.B. Freiwilligkeit, Hochschwelligkeit) und auch forschungspragmatische Aspekte vor dem Hintergrund des persönlichen und intimen Forschungsthemas miteinander vereinbar sind oder sich auch ausschließen – ebenso wie langfristig Alternativen zu einer Überrepräsentation akademisierter „Meinungen“ im Rahmen der Interviewforschung entwickelt werden können.

Anliegen der Posterpräsentation: Anlass zur Diskussion über verschiedene Aspekte der Interviewakquise vor dem Hintergrund sensibler Interviewthemen und homogenen akademischen Stichproben.

Kontakt: jdlimberger@posteo.de

Literatur

  • Atkinson, Paul & Silverman, David (1997). Kundera’s immortality: The interview society and the intervention of the self. Qualitative Inquiry 3(3), 304–325.
  • Eckert, Judith, Bub, Eva-Maria & Koppetsch, Cornelia (2019). Über Trennungen erzählen: zur Milieuspezifik von Trennungslegitimationen und narrativen Identitäten. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum Qualitative Social Research 20(1), Art. 14. https://doi.org/10.17169/fqs-20.1.3078.
  • Glaser, Barney G. & Strauss, Anselm L. (1998). Grounded Theory. Strategien qualitativer Forschung. Huber. [Orig. 1967]
  • Kruse, Jan (2015). Qualitative Interviewforschung. Ein integrativer Ansatz (2. Auflage). Weinheim: Juventa.
  • Helfferich, Cornelia (2011). Die Qualität qualitativer Daten. Manual für die Durchführung qualitativer Interviews. Springer VS.
  • Misoch, Sabina (2019). Qualitative Interviews. Berlin: de Gruyter.
  • Motzek-Öz, Sina (2019). Traumasensible Gestaltung von Interviews zwischen Viktimisierung und Forschungsethik. In Birgit Behrensen & Manuela Westphal (Hrsg.), Fluchtmigrationsforschung im Aufbruch: Methodologische und methodische Reflexionen (S.167–183). Wiesbaden: Springer VS.
  • Wimbauer, Christine & Motakef, Mona (2017). Das Paarinterview. Methodologie – Methode – Methodenpraxis. Wiesbaden: Springer VS.

Zwischen Nähe und Distanz: Die Tagebuch-Interview-Methode als Zugang zu sensiblen Forschungsfeldern

Elisabeth Sandler; Universität Wien; Universität Innsbruck

Forschungskontext: Die Tagebuch-Interview-Methode (diary-interview method; DIM) – eine Methodentriangulation von Forschungstagebüchern mit tagebuchbasierten Nachfolgeinterviews – wurde von Zimmerman und Wieder (1977) als Alternative zur teilnehmenden Beobachtung eingeführt. Während sie im angloamerikanischen Raum an Beliebtheit gewinnt, insbesondere seit COVID-19-bedingten Zugangsbeschränkungen, bleibt die Methode im deutschsprachigen Raum, wie auch die Tagebuchmethode selbst (Kunz 2018), unterrepräsentiert.

Fragestellung und Methodik: In dem Projekt wird nach dem methodologischen Potenzial der Tagebuch-Interview-Methode für den deutschsprachigen Raum gefragt, hierbei insbesondere wie verbreitet diese Methode ist und welche Potenziale sie für sensible Forschungsfelder bietet. Die Analyse stützt sich auf ein entwickeltes Gegenüberstellungsmodell qualitativer Datenerhebungsmethoden mit acht Dimensionen, wobei die „geografische (Un-)Abhängigkeit“ sowie „Privatsphärenbeeinträchtigung der Teilnehmenden“ besondere Beachtung finden. Systematisch wird analysiert, wie die Tagebuch-Interview-Methode qualitativ hochwertige Datenerhebung bei räumlicher Trennung vom Forschungsfeld ermöglicht.

Ergebnisse und Diskussion: Die Tagebuch-Interview-Methode ermöglicht tiefe Einblicke bei geografischer Distanz (Bartlett & Milligan 2021), stärkt die Teilnehmendenautonomie (ebd.) und erlaubt zeitnahe Dokumentation mit späteren Kontextualisierungsmöglichkeiten (Wenzel & Süßbauer 2021). Dies eröffnet respektvolle Zugänge zu schwer erreichbaren Forschungsfeldern. Vereinzelte deutschsprachige Anwendungen zeigen das Potenzial, beispielsweise in der Demenzpflege (Kiefer 2024). Die Kombination beider Methoden schafft einzigartige Synergien: Durch Tagebücher wird implizites Wissen ereignisnah dokumentiert, durch Interviews werden Kontextualisierung und Reflexion ermöglicht. Die Innovation liegt in deren systematischer Verzahnung, nicht in deren bloßer Addition.

Anliegen der Posterpräsentation: Mit dem Poster wird die Tagebuch-Interview-Methode als innovative Herangehensweise vorgestellt und der Aufbau eines Netzwerks methodologisch interessierter Forschender angestrebt.

Kontakt: elisabeth.sandler@hotmail.com

Literatur

  • Bartlett, Ruth & Milligan, Christine (2021). Diary method: Research methods. London: Bloomsbury Academic.
  • Kiefer, Anna (2024). Schöne Momente pflegender Angehöriger in der Pflege und Begleitung von Menschen mit Demenz: Eine Tagebuchstudie. Wiesbaden: Springer.
  • Kunz, Alexa Maria (2018). Einführung in Diary-Verfahren: Theorie und Praxis in qualitativer Forschung. Weinheim: Beltz Juventa.
  • Wenzel, Klara, & Süßbauer, Elisabeth (2021). Exploring domestic precycling behavior: A social identity perspective. Sustainability, 13(3), 1–31.
  • Zimmerman, Don H. & Wieder, D. Lawrence (1977). The diary: Diary-interview method. Urban Life, 5(4), 479–498.

Die Relevanz der didaktischen Integration wissenschaftstheoretischer und handlungsmethodischer Grundlagen im Lehrkontext Soziale Arbeit. Ein Design-based Research-Projekt

Tim Wersig; Medical School Berlin, Hochschule für Gesundheit und Medizin

Forschungskontext und Forschungsfrage: Bisher wurden innerhalb der Sozialen Arbeit wissenschaftstheoretische Grundlegungen im Kontext der Theorieentwicklung (Spatscheck & Borrmann 2020) sowie Handlungsmethodenentwicklung (Löbmann 2024) diskutiert. Offen ist jedoch, wie wissenschaftstheoretische und handlungsmethodische Grundlagen und deren Platzierung in (Forschungs-)Methoden-Lehrveranstaltungen (als Forschungskontext) verbunden werden können. Daher soll genauer untersucht werden, wie es gelingen kann, wissenschaftstheoretische und sozialarbeiterisch-handlungsmethodische Grundlagen didaktisch zu verknüpfen.

Methodik: Innerhalb eines Design-based Research-Projektes (Reinmann 2020; Schmiedebach & Wegner 2021) wurden Fokusgruppendiskussionen (Schulz, Mack & Renn 2012) mit Studierenden geführt und mit der inhaltlich-strukturierenden Inhaltsanalyse (Kuckartz & Rädiker 2024) ausgewertet.

Ergebnisse: Insgesamt zeigen sich vielfältige Möglichkeiten der inhaltlich-didaktischen Verknüpfung sowie deren Erprobung. Eine interdependente Perspektive führt zu Lernmöglichkeiten zwischen Wissenschafts- und Handlungslogiken und eröffnet weitergehende didaktische Horizonte, z.B. Radikaler Konstruktivismus in Verbindung mit Biografiearbeit; Phänomenologie in Verbindung mit Lebensweltorientierung; Hermeneutik in Verbindung mit Fallverstehen.

Diskussion: Durch die Interdependenzen werden die Reflexionsfähigkeiten sowie das mehrperspektivische als auch interdisziplinäre Denken und Handeln und damit auch ein wissenschaftlicher Zugang zur Sozialen Arbeit gefördert.

Anliegen der Posterpräsentation: Das Poster soll die Potenziale von Design-based Research in Verbindung mit qualitativer Forschung aufzeigen sowie Möglichkeiten der partizipativen Lehrentwicklung innerhalb der Methodenlehre verdeutlichen.

Kontakt: tim.wersig@medicalschool-berlin.de

Literatur

  • Kuckartz, Udo & Rädiker, Stefan (2024). Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Umsetzung mit Software und künstlicher Intelligenz. Weinheim: Beltz Juventa.
  • Löbmann, Rebecca (2024). Wissenschaftstheorie für die Soziale Arbeit. Eine Orientierung. Stuttgart: Kohlhammer.
  • Reinmann, Gabi (2020). Ein holistischer Design-Based Research-Modellentwurf für die Hochschuldidaktik. EDeR. Educational Design Research, 4(2), 1–16.
  • Schmiedebach, Mario & Wegner, Claas (2021). Design-Based Research als Ansatz zur Lösung praxisrelevanter Probleme in der fachdidaktischen Forschung. Bildungsforschung 2, 1–10.
  • Schulz, Marlen; Mack, Birgit & Renn, Ortwin (Hrsg.) (2012). Fokusgruppen in der empirischen Sozialwissenschaft: von der Konzeption bis zur Auswertung. Wiesbaden: Springer VS.
  • Spatscheck, Christian & Borrmann, Stefan (Hrsg.) (2020). Architekturen des Wissens. Wissenschaftstheorietische Grundpositionen im Theoriediskurs der Sozialen Arbeit. Weinheim: Beltz Juventa.