Symposium 2019

Ethnografie

Mitwirkende: Jochen Bonz, Michael Dellwing, Michaela Pfadenhauer

Moderation: Günter Mey

Ethnografie kann als ein Paradebeispiel qualitativer Forschung gelten. Sie zeichnet sich durch eine hohe Alltagsnähe aus und ist multimodal/multimethodisch angelegt, da verschiedene Daten, Methoden, Perspektiven „trianguliert“ werden. Den Forschungsansatz kennzeichnet zudem eine für qualitative Forschung charakteristische Offenheit und Flexibilität, in deren Folge sich die Forschenden zunehmend begründet durch das „Feld“ bewegen mit der Absicht, Handlungsmuster, Interaktionen und Milieus theoretisch zu beschreiben. Zudem wird Ethnografie auch ein Höchstmaß an Subjektivität zugesprochen – inklusive der Gefahr eines „going native“. Innerhalb der Diskussionen zur Ethnografie finden sich verschiedene Positionierungen, bekannt sind als Marker die „10 Gebote“ (Girtler) und die „Ten Lies“ (Fine).

Im Rahmen des diesjährigen Symposiums wollen wir das weite Feld der Ethnografie durchmustern, in dem nicht nur divergierende theoretische Ansätze vorliegen, sondern das sich auch vor dem Hintergrund neuer – auch technischer – Zugänge zunehmend ausweitet.

Schwerpunkte der Diskussionen richten sich – nach einer grundsätzlichen Kartierung von Ethnografie – auf die Herausforderungen der Gestaltung ethnografischer Forschung von Feldzugang bis Feldaustritt, und es wird gefragt, welche Anforderungen sich in der Lehre und Ausbildung stellen, um Ethnografie „zu vermitteln“ und „einzuüben“.