Symposium 2015
Schreiben in der qualitativen Forschung
Mitwirkende: Rainer Diaz-Bone, Paul Eisewicht, Carola Nürnberg, Johanna Stadlbauer
Moderation: Günter Mey
Das „Schreiben“ ist ein wesentlicher und kontinuierlich präsenter Bestandteil nicht nur qualitativer Forschungspraxis und findet sich in verschiedenen Formen, Anforderungen und Entscheidungen über den gesamten Forschungsprozess: von der Planung (Formulierung der Forschungsfrage, Erstellen eines Exposés/Antrags) über die Erhebung (insbesondere bei der Ethnografie oder das Anlegen von Postskripten bei Interviews oder die Beschreibung von Bilddaten) bis zur Aufbereitung/Analyse (z.B. Memos, Konzeptualisierung) und Ergebnis-Dokumentation (Publikation).
Mit dem Symposium geht es – in der Tradition der vorangegangenen Podiumsdiskussionen bei dem Berliner Methodentreffen – immer auch um eine methodologische Erörterung, mit der über die rein „handwerkliche“ Ebene hinausgegangen werden soll.
Das Symposiumsthema ist insbesondere durch die Ausweitung und z.T. divergierende Entwicklungen innerhalb der qualitativen Forschung hoch relevant: So stehen auf der einen Seite wiederkehrende „Standardisierungsbemühungen“, auch gerade mit Blick auf Darstellungsformen, bei denen z.B. „Kategorien“ als quasi objektiv aus Material generiert erscheinen oder Autor_innen bei der Publikation aus ihren Texten verschwinden. Auf der anderen Seite werden Ansätze wie die Autoethnografie bedeutsamer, bei denen sich das Forschenden-Subjekt-Verständnis radikalisiert. In diesem Spannungsverhältnis bewegen sich qualitativ Forschende und müssen sich „positionieren“ bzw. werden „positioniert“ – durch Außen-Akteure (Doktorväter/-mütter, Förderinstitutionen, Verlage, Peer-Review), (sub-)disziplinäre (Selbst-)Verständnisse und darin „transportierte“ oder antizipierte Erwartungen/Anforderungen.
Vor diesem Hintergrund sollen im Symposium insbesondere Fragen verfolgt werden, die abzielen auf: