Ressourcenmesse 2007
Erstmals werden diverse Angebote und Ressourcen zu qualitativer Forschung in einer eigenen Session (am Samstagmittag – nach dem Symposium und vor den ab 14 Uhr stattfindenden Workshops) vorgestellt und überwiegend via PC- und Beamer-Präsentationen visualisiert. Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner werden dazu während der Session vor Ort sein, teilweise werden die Stände auch über beide Tage offen und die Ansprechpersonen für Gespräche verfügbar sein. Zudem wird Informationsmaterial ausliegen sowie mittels Poster und Informationstafeln über die Angebote informiert werden.
(Internetgestützte) Lehre und Forschungsbegleitung
Arbeitsforum qualitativ-empirische Abschlussarbeiten (aqua.rium)
aqua.rium steht für Arbeitsforum QUalitativ-empirische Abschlussarbeiten und möchte Studierenden, die eine solche Arbeit planen, Reflexionsraum für eigene Forschungsinteressen, Informationen zu qualitativ-empirischen Ansätzen, zur Umsetzung eigener Projektideen und zu Methodenfragen anbieten. Die Internetplattform wendet sich in erster Linie an Studierende und Promovierende, die sich auf eine qualitativ-empirische Arbeit vorbereiten. Sie bietet Informationen über Grundzüge der Theorie und Praxis qualitativer Forschung, die, anders als in Lehrbüchern, nicht systematisch aus der Sicht von Experten, sondern anhand von Fragen aus der Perspektive von „Anfängern“ erschlossen werden. Im Vordergrund stehen Probleme, die sich in der Praxis einer forschenden Annäherung an einen Gegenstand stellen. „AQUARIUM“ setzt damit an der „Lücke“ zwischen Lehrbuchwissen und praktischer Forschungserfahrung an. Das Projekt wurde im Rahmen eines hochschulpädagogischen Forschungszusammenhanges entwickelt und basiert auf Forschungserfahrungen aus der „Bielefelder Forschungswerkstatt“, in der seit 1999 Studierende und Promovierende ihre qualitativ-empirischen Arbeiten miteinander diskutieren und reflektieren. Neben Orientierungstexten zum Ablauf eines Forschungsprojekts von der Entwicklung der Fragestellung bis zum Schreiben des Berichts bzw. der Abschlussarbeit werden Beispiele aus der Bielefelder Forschungswerkstatt, interessante Links und Literaturhinweise zur Verfügung gestellt. Vor kurzem wurde auch ein Forum eingerichtet, in dem sich Besucher und Besucherinnen der AQUARIUMseiten mit eigenen Beiträgen, Fragen und Feedback beteiligen können.
Ansprechpartnerin: Bettina Dausien
i-study.de – die kostenfreie Lernplattform
i-study gibt Dozenten/Dozentinnen und Lehrkräften ein einfaches und didaktisch vorkonfiguriertes Tool an die Hand, mit dem Onlineseminare schnell und ohne technischen Aufwand initiiert und durchführt werden können. i-study ist eine Kommunikationsplattform und ermöglicht kooperative Onlinelehre im Bereich der textbasierten Wissensvermittlung. Mit ihrer Hilfe kann ein/e Dozent/in zwischen zehn und sechzig Teilnehmenden auf einfache Weise im Lernprozess begleiten und unterstützen, entweder ausschließlich auf Online-Basis oder in Kombination mit Präsenzterminen. Ein Anwendungsbeispiel ist das hybride Onlineseminar textanalyse.com, das seit 2003 zum festen Curriculum des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Universität Marburg gehört. Inhaltlich bietet es einen Überblick über die wichtigsten Eckpfeiler eines qualitativen Forschungsprojektes in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und übt diese an konkreten Beispielen ein. Im gesamten Seminar wird online in Kleingruppen kooperativ an problemorientierten Aufgabenstellungen auf der Lernplattform i-study gearbeitet.
Ansprechpartner: Thorsten Dresing
NetzWerkstatt – Integrierte Methodenbegleitung für qualitative Qualifizierungsarbeiten
Die NetzWerkstatt bietet eine standortunabhängige Begleitung von Qualifikationsarbeiten über den gesamten Forschungsprozess und ermöglicht den Teilnehmenden einen kontinuierlichen Austausch in einer wissenschaftlichen Infrastruktur. Damit wurde mit dem Aufbau und der Nutzung einer neuen Dimension der wissenschaftlichen Kommunikation und des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns begonnen – der netzbasierten Forschungsunterstützung. Das Angebot richtet sich bisher fächerübergreifend vor allem an Promovierende, die mit Methoden der qualitativen (Sozial-) Forschung arbeiten. Die Zusammenarbeit findet online in festen Arbeitsgruppen und im Plenum statt – mittels Mailinglisten, Chats und Diskussionsforen und unter Nutzung des LMS Blackboard an der Freien Universität, über das auch eine interne Online-Bibliothek mit grundlegender Literatur zur qualitativen (Sozial-) Forschung zugänglich ist. Derzeit sind in der NetzWerkstatt in sechs Arbeitsgruppen knapp 50 Nutzer(inne)n aktiv, hinzukommen über 30 Alumnis (d.h. Assoziierte nach abgeschlossener Promotion oder Diplomarbeit).
Ansprechpartnerin: Anja Hermann
ZHSF-Methodenseminar
Das Lehrangebot des ZHSF-Methodenseminars (seit 1980 bekannt als „ZHSF-Herbstseminar“) ist modular strukturiert, d.h. es besteht aus in sich geschlossenen Lehreinheiten, die thematisch aufeinander abgestimmt sind. Die Module des ZHSF-Methodenseminars werden teils virtuell im Internet, teils vor Ort in Köln angeboten. Virtuell werden angeboten: das dreimonatige Basismodul „Forschungsmethoden“ und das zweimonatige „Follow-Up-Seminar“ zu den Basismodulen. Die Basismodule vermitteln die Grundlagen der Methodik Historischer Sozialforschung (Forschungsmethoden, Datenbankmanagement und Deskriptive Statistik). Die Aufbaumodule vermitteln Methoden zur multivariaten Abhängigkeitsanalyse.
Ansprechpartner: Wilhelm H. Schröder, Jürgen Sensch; zhsf@za.uni-koeln.de
Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen
Das Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) in Mannheim, eine Untereinheit der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS), berät die Sozialforschung bei der Anlage, Durchführung und Auswertung sozialwissenschaftlicher Untersuchungen, führt eigene Untersuchungen durch, erleichtert den Zugang zu amtlichen Daten und beobachtet und analysiert die gesellschaftliche Entwicklung mit sozialen Indikatoren. ZUMA führt auch eigene Forschungen durch mit dem Ziel, die methodischen und technischen Grundlagen der sozialwissenschaftlichen Forschung zu verbessern.
Ansprechpartner(innen): Jürgen H.P. Hoffmeyer-Zlotnik, Patrica Lüder
Institut für Qualitative Forschung
Das 2005 gegründete Institut für Qualitative Forschung dient der Förderung, Verbreitung und Weiterentwicklung qualitativer Methoden in Forschung und Lehre durch Information, Dokumentation, Ressourcenbereitstellung sowie Beratung, Weiterbildung und Vernetzung von qualitativ Forschenden. Zu den Arbeitsaufgaben gehören im einzelnen: Aufbereitung und Ausarbeitung von Lehr- und Weiterbildungsangeboten (online, offline, blended learning); Methodenentwicklung und -anwendung; Forschungs- und Evaluationsstudien; Organisation und Ausrichtung von Veranstaltungen; Methodenberatung und Forschungssupervision; Aufbau von Netzwerken und Entwicklung von Kommunikationstools; Entwicklung von nachhaltigen Ressourcen für die qualitative Forschung. Das Institut kooperiert mit nationalen und internationalen Einrichtungen und ihm obliegt die europäische Koordination des vom International Institute for Qualitative Methodology (Kanada) organisierten weltweiten Institutsverbundes.
Ansprechpartner: Günter Mey
QuaText
QuaText versteht sich als ein Institut für qualitative Sozialforschung und wurde 1982 in Berlin als e.V. gegründet. Ziel des Instituts ist die Förderung und Pflege qualitativer Methoden in den Sozial- & Humanwissenschaften. Die Mitglieder von QuaText sind mehrheitlich Soziolog(inn)en, die an Universitäten hauptamtlich in Forschung und Lehre tätig sind oder waren. Sie arbeiten interdisziplinär und bringen langjährige Erfahrungen in qualitativer Forschung mit. Im Rahmen von QuaText werden regelmäßig Seminare in interpretativen Erhebungsverfahren und Textanalysen durchgeführt. Schwerpunkte liegen bei Verfahren der Biographieforschung und Themen der Oral History. Die Seminare dienen als Aus- und Fortbildungsveranstaltungen in erster Linie dem Erwerb und der Vertiefung von forschungs praktischen Kompetenzen. Dabei werden konkrete Arbeitsvorhaben der Teilnehmer und Teilnehmerinnen einbezogen. Die methodische Begleitung und Förderung der jeweiligen empirischen Forschungsprojekte stehen im Mittelpunkt. Zudem besteht die Möglichkeit der Beratung von Forschungsprojekten und einzelner Wissenschaftler(innen) bei der Durchführung ihrer qualitativen Erhebungen und Analysen. Wir bieten auch begleitend zu Forschungsprojekten Projektsupervisionen an.
Ansprechpartner: Michaela Köttig
Tools & Software
Archiv für Lebenslaufforschung (ALLF)
Das Archiv für Lebenslaufforschung stellt umfangreiches Datenmaterial für die Sekundärnutzung in Forschung und Lehre zur Verfügung. Der Datenfundus besteht aus qualitativen digitalisierten, anonymisierten und dokumentierten Interviews, die zum großen Teil aus Längsschnittuntersuchungen zu verschiedenen Übergängen und Statuspassagen im Lebenslauf stammen. Ziel der Arbeit des Archivs besteht darin, Organisationsstrukturen und Richtlinien zu entwickeln, um einerseits der Forderung nach Transparenz von Forschung gerecht zu werden und andererseits wichtiges und kostenintensiv erhobenes qualitatives Datenmaterial vor endgültigem Verlust zu bewahren, so dass dieses für Sekundärnutzungen auch nach Beendigung von Forschungsprojekten zur Verfügung steht.
Ansprechpartner(innen): Andreas Witzel, Irena Medjedovic; allf@gsss.uni-bremen.de
audiotranskription.de – Lösungen zur digitalen Aufnahme und Transkription
audiotranskription.de zeigt Lösungen zur digitalen Aufnahme und Transkription von Interviews, Diktaten, O-Tönen, Podcasts u.v.m. Zudem bietet es kostenfreie Transkriptionssoftware für Audio- und Videodateien, Informationen zu Telefoninterviews, zur Digitalisierung alter Aufnahmen, Transkriptionsregeln und viele Testberichten zu digitalen Aufnahmegeräten. Im dazu passenden Onlineshop lassen sich Komplettpakete und der mittlerweile recht bekannte, gelbe USB-Fußschalter auf Rechnung erwerben.
Ansprechpartner: Thorsten Dresing, Thorsten Pehl; info@audiotranskription.de
ATLAS.ti – The QDA Software
ATLAS.ti ist die „Wissenswerkbank“ für die qualitative Analyse umfangreicher Text-, Grafik- , Audio- und Videodaten. Das Programm bietet eine Vielzahl spezialisierter Werkzeuge für die Bewältigung aller Aufgaben, die beim systematischen Herangehen an „weiche“ Daten anfallen – also Materialien, die sich der formalen statistischen Analyse entziehen. Dazu gehört die Kodierung, Kommentierung und insbesondere auch die Entwicklung von Modellen und Hypothesen mit Hilfe semantischer Netzwerke und intensionaler Codes. In einem sich so entwickelnden „Context of Discovery“ bewegen sich die Forschenden mit Hilfe leistungsfähiger Navigations- und Retrievalwerkzeuge. ATLAS.ti unterstützt zudem die Arbeit im Team und die Interoperabilität mit anderen Werkzeugen über standardisierte Austauschformate.
Ansprechpartner: Thomas Muhr
GABEK
GABEK ist eine PC-unterstützte Methode zur Analyse, Verarbeitung und Darstellung von normalsprachlichen Texten, die am Institut für Philosophie der Universität Innsbruck im Laufe einer fünfzehnjährigen Forschungstätigkeit entwickelt wurde. Es wird unter anderem eingesetzt, um Prozesse in sozialen Organisationen „aus der Sicht der befragten Personen“ zu erfassen und zu bearbeiten. Projekte zur Organisations- und Personalentwicklung und zur Innovationsforschung liegen immer wieder im Kernbereich von GABEK. Marktforschung in Südafrika und Österreich gehören ebenso zu den Standardanwendungen. Weitere Projekte untersuchen Fragen zur medizinischen Ethik, zur klinischen Psychologie, zur Sportmedizin, zur Persönlichkeitspsychologie und zur Erforschung sozialer Randgruppen.
Ansprechpartner(innen): Josef Zelger, Renate Buber
Die computerunterstützte Erzählanalyse JAKOB
Die an der Universität Zürich (Lehrstuhl Prof. B. Boothe) entwickelte Erzählanalyse JAKOB ist ein qualitatives Untersuchungsinstrument für Alltagserzählungen. Die Erzählanalyse JAKOB ermöglicht narrative Einzelfallanalysen, die – ausgehend vom Erleben und der subjektiven Sicht des Patienten – einen Forschungsbeitrag zur Konflikt-, Beziehungs- und Prozessdiagnostik auf dem Hintergrund von psychodynamischen und psychoanalytischen Theorien leisten. Die linguistische Analyse der Erzähltexte ermöglicht die Kodierung der Erzähltexte mit den Kategorien aus dem JAKOB-Lexikon, einem reichhaltigen elektronischen Wörterbuch im OLIF-Format (Open Lexicon Interchange Format). Mit den vorgegebenen Auswertungsschritten soll die besondere Dramaturgie der Erzählung und ihre Vermittlung durch den Erzähler durch präzise lexikalische Analyse ergründet werden; andererseits sollen Wunsch-, Angst- und Abwehrbewegungen sichtbar gemacht und die wichtigen Konflikte des Erzählers erschlossen werden. Das Datenmaterial aus diesem Forschungsbereich (Videokassetten, Tonbänder, Transkripte, Textanalysen, Forschungsprojekte und Publikationen) wird im JAKOB-Archiv verwaltet, das großenteils öffentlich zugänglich ist.
Ansprechpartner: Marc Luder
MAXQDA 2007 – The Art of Text Analysis
MAXQDA ist ein State-of-the art Werkzeug der sozialwissenschaftlichen Textanalyse. Seit 18 Jahren wird es von Forschenden in aller Welt eingesetzt. MAXQDA unterstützt alle, die mit der qualitativen Analyse von Textdaten befasst sind, bei der systematischen Auswertung und Interpretation ihrer Texte, wie auch bei der Herausarbeitung und Prüfung theoretischer Schlussfolgerungen.
Ansprechpartnerin: Anne Kuckartz
Open Access
Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Sozial Research ( FQS)
FQS wurde 1999 als international ausgerichtete Open-Access-Zeitschrift für qualitative Sozialforschung gegründet, die seit 2000 dreisprachig (deutsch, englisch, spanisch) mit jährlich mindestens drei Ausgaben erscheint. In FQS finden sich neben Beiträgen, die unmittelbar das jeweilige Schwerpunktthema betreffen, ausgewählte Einzelbeiträge aus unterschiedlichen Themenfeldern sowie Beiträge, die verschiedenen FQS-Rubriken (Review, Interview, Tagungsberichte, Debatten) zugehören. Mit ca. 7.400 Abonnent(inn)en weltweit (Stand Mai 2007) ist FQS das international größte Netzwerk qualitativer Forschung, sodass hier veröffentlichte Artikel sehr breit sichtbar sind und rezipiert werden.
Ansprechpartnerin: Katja Mruck
Social Science Open Access Repository ( SSOAR)
Mit dem Dokumentenserver SSOAR sollen Volltexte zu qualitativer Forschung frei und ohne weitere Nutzungskosten zugänglich gemacht werden. SSOAR ist die Umsetzung des „grünen Wegs“ im Rahmen der Open-Access-Strategien, d.h. Reprints und Preprints insbesondere von Zeitschriftenbeiträgen, aber auch Artikel aus Sammelbänden und Konferenzproceedings sowie referierte Forschungs-/Arbeitsberichte sollen elektronisch vorgehalten werden. SSOAR wird kooperativ vom Center für Digitale Systeme (CeDiS) in Absprache mit dem Institut für Qualitative Forschung an der Freien Universität Berlin undvon GESIS/IZ Sozialwissenschaften (Bonn) aufgebaut. Sämtliche Inhalte sollen langfristig zur Nachnutzung verfügbar sein.
Ansprechpartner: Günter Mey
Informationsplattform zu Open Access
Die Informationsplattform dient dazu, die vielen im Internet bereits verstreut und unkoordiniert vorhandenen Informationen zu Open Access zu sammeln, zu bündeln und systematisiert allen Interessierten zugänglich zu machen. Zentrales Anliegen der Informationsplattform ist neben dem informativen Angebot die konkrete Unterstützung durch die Darbietung und Aufbereitung praktischer Umsetzungs- und Argumentationshilfen. Durch die kooperative Vernetzung relevanter Wissenschaftsorganisationen und -institutionen soll die Nachhaltigkeit der Plattform und die Reichhaltigkeit der Inhalte gesichert werden. Die Informationsplattform zu Open Access wird kooperativ von den Universitäten Bielefeld, Göttingen und Konstanz sowie der Freien Universität Berlin betrieben.
Ansprechpartnerin: Rubina Vock