Mittagsvorlesung 2019

Die „Vielfalt“ qualitativer Methoden – Fluch oder Segen?

Prof. Dr. Aglaja Przyborski

Bertha von Suttner Privatuniversität, St. Pölten

Qualitative Methoden stehen im Plural. Dieser verweist nicht schlicht auf zahlreiche Verfahren. Vielmehr sind qualitative Methoden durch unterschiedliche Paradigmen gekennzeichnet, denen unterschiedliche Axiomatiken, unterschiedliche Welt- und Menschenbilder zugrunde liegen. Das impliziert, dass sie auf verschiedene Gegenstände gerichtet sind und führt damit auch zu Ergebnissen, die nicht ohne Weiteres miteinander vergleichbar sind. Ist das nun eher ein Vorteil oder ein Nachteil? Diese Frage im Auge behaltend, ist der Vortrag darauf gerichtet zu zeigen, dass eine zweiwertige Logik, wie diese Frage bzw. der Titel suggeriert, hier zu kurz greift. Im Auge will ich sie dennoch behalten, weil sich für die Perspektive der Lernenden der eine oder andere – vorläufige – Wegweiser finden soll. Entlang forschungsrelevanter Themen werden im Vortrag Problematiken und Möglichkeiten, die sich aus der oben angedeuteten Vielfalt ergeben, diskutiert. Dazu zählt u.a. die Frage der Methodenwahl, das Lernen und Lehren qualitativer Methoden, insgesamt ihre Darstellung – nach innen und außen, der Umgang mit Daten und last but not least: ihre Standardisierung.